Der brasilianische Regenwald

Artensterben: "Trendumkehr ist möglich“

Eine Million Tier- und Pflanzenarten werden aussterben, wenn wir weitermachen wie bisher. In Paris wird diese Woche versucht, die Artenvielfalt zu retten.

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"Eine Trendumkehr ist möglich“, sagt Michael Obersteiner vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg. Der Systemwissenschafter gehört zu jener 150-köpfigen Expertengruppe, die im Auftrag der Vereinten Nationen drei Jahre lang alles vorhandene Wissen zum Artenschutz zusammen getragen hat. In Paris stellen die Forscher dem Weltbiodiversitätsrat (IPBES) nun vor, was die Politik zur Rettung der Arten tun muss. Die Tropen spielen dabei eine Schlüsselrolle: „Wir müssen die Entwaldung umgehend stoppen und mehrere Millionen Hektar Regenwald aufforsten“, sagt Obersteiner.

"Vom täglichen Schnitzel verabschieden"

Entscheidend wird die Haltung Brasiliens sein, dessen neuer Präsident Jair Bolsonaro allerdings derzeit in die Gegenrichtung steuert. Den weltweiten Fleischkonsum zu senken ist eine weitere wichtige Maßnahme. „Auch die Österreicher sollten sich im Sinne der Gesundheit und des Erdsystems vom täglichen Schnitzel verabschieden“, sagt Obersteiner.

Hierzulande schreitet der Verlust der Arten ebenfalls dramatisch voran. Laut einer Studie des Umweltbundesamts erreichte Österreich nur eines der sechs Biodiversitätsziele der EU. „Allein in den vergangenen drei Jahren sind mit Ortolan und Blauracke zwei Vogelarten ausgestorben“, warnt Biologe Franz Essl von der Uni Wien.

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Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort und ist Moderatorin von tauwetter, dem profil-Podcast zur Klimakrise.