Geisterstunde in der Coronakrise: Ein Bildertagebuch aus Wien

Corona verändert das Aussehen der Welt. Wolfgang Paterno hält den Wandel in Wien seit Beginn des Ausnahmezustands mit der Kamera fest. Ein Bildertagebuch.

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Die Corona-Krise ist auch eine Krise der Bilder. Vertrautes wird unvertraut, fremd, muss neu gesehen und gelesen werden. Das Virus zeigt sich im Antlitz der Welt; die Pandemie hinterlässt nicht nur tiefe Spuren in Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Gesellschaft und Lebensalltag. Das Gesicht von Wien hat sich seit Verhängung des Ausnahmezustands ebenfalls grundlegend gewandelt, im Großen wie im Kleinen: Der Hauptbahnhof, sonst ein Ort chaotischen Gewusels, ist ebenso menschenleer wie das MuseumsQuartier, mit seinen über 60 Institutionen weltweit eines der größten Kunst-und Kulturareale. Rot-weiß-gestreifte "Parkanlage gesperrt"-Bänder verhindern das Betreten von Spielplätzen; Joggerinnen laufen mit Mundschutz durch den Park; Kinder haben mit Kreide auf den Fußweg ein großes Corona-Bild gemalt: eine Kugel mit vielen Spitzen. Ein findiger Geschäftsmann setzt in seiner Auslage offenbar auf mögliche Folgen des Corona-Cocooning: "Schwangerschaft-Tests 1 Euro". Ein Taxilenker preist auf seinem Fahrzeug ein neues Service an: "Wir desinfizieren nach jeder Fahrt."

Das Virus zieht seine Spuren. Viele davon werden wieder vergehen, etliche werden uns noch lange begleiten.

To be continued.

Wolfgang   Paterno

Wolfgang Paterno

ist seit 2005 profil-Redakteur.