The Rolling Stones

Die Rolling Stones und die Geister der Stadt

Countersound #26: Philip Dulle findet Musik gegen Corona.

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Nicht nur der Corona-Lockdown-Alltag zeigt: Streit und Harmonie gehören zu jeder guten Beziehung. Darüber, wie die Fernbeziehung des Songwriter-Duos Mick Jagger und Keith Richards (beide unverwüstliche 76 Jahre jung) aktuell so aussieht, kann man nur mutmaßen – und sich in langen Gedankenspielen verlieren. Ihr Song zur Lage der Stadt, des Landes und der Welt heißt „Living In A Ghost Town“ und ist ein knapp vierminütiger Midtempo-Schunkler mit Dub-Gitarren, Männerchor und Mundharmonika, wie ihn eben nur die Stones spielen dürfen – oder, wie Fans meinen, auch können.

Teile des Songs wurden schon vor einem Jahr geschrieben, so die Band in einem Statement, man musste jetzt, zu Hause in der Isolation, nur noch ein wenig an den Lyrics feilen. Immerhin handelt sich bei „Living In A Ghost Town“ um die erste Stones-Eigenkomposition seit acht Jahren – und es soll Teil einer größeren Songwritingsesson, ja, so Gott Rock'n'Roll will, sogar eines neuen Albums sein. „Life was so beautiful / Then we all got locked down“, singt Jagger aufgekratzt: „Feel like a Ghost / Living in a Ghost Town.“

Alles wird gut.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.