Schule im Lockdown
Coronavirus

Kinder im Lockdown-Chaos: "Schrödingers Schule"

Wie geht es Eltern, Kindern, Jugendlichen und Lehrerinnen und Lehrern in den ersten Tagen des Lockdowns? profil hat sie um ihre Erfahrungsberichte gebeten.

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Gehen Ihre Kinder noch in die Schule oder bleiben sie für den Lockdown zuhause? Sind die Schulen ausreichend auf die Situation vorbereitet? Wie geht es Ihnen und Ihren Kindern damit? In den hier abgebildeten Kommentaren* spiegelt sich das Chaos an den Schulen und die Verzweiflung vieler Familien und Erziehungsberechtiger, aber auch die Gedanken von Lehrerinnen und Lehrern wieder. (* Fehler wurden von der Redaktion korrigiert)

Richard W., Wien/Tulln, via Facebook

“Meine beiden Kinder gehen nicht zur Schule. Sie sind beide in der Volksschule. Danke an ihre Lehrerinnen, die schon das Lernpaket geschnürt haben und praktisch übers Wochenende alles erstellt haben!

Allerdings muss ich hier meinem Ärger auch Luft machen. Diese Regelung ist ja wohl das Verrückteste seit Beginn der Pandemie! Traut es sich der Herr Minister nicht zu, zu sagen, dass auch alle Schulen einheitlich geschlossen bleiben? (...)

So, und jetzt kommt noch der Gipfel der Unverschämtheit. Alle Schüler*innen, die zu Hause bleiben, dürfen sich den neuen Stoff (der Unterricht wird ja normal fortgesetzt) selbst erlernen oder von den Eltern erklären lassen. Also was soll das denn werden? (...)

Warum wird das auf dem Rücken der Kinder abgeladen? Fünf Stunden Homeschooling mit zwei Volksschüler*innen und dann als Draufgabe noch Hausübung. Das kann ja nicht wahr sein?! Scheinbar sind wir alle im falschen Film oder eher, der gute Herr Minister im falschen Job!”

Jade P., Reutte, via Facebook

“In Rücksprache mit der Leitung gehen sie. Ich bin allerdings verunsichert und werde abermals telefonisch Kontakt aufnehmen. Jeden Tag daheim ist fast unmachbar für uns, aber tageweise wäre es möglich. Ich weiß nicht, was richtig und was falsch ist.”

Markus G., Linz via Twitter

"WhatsApp-Umfrage in der Elterngruppe hat ergeben, dass in der Klasse meiner Tochter (4. Klasse AHS Unterstufe Linz) ALLE anderen SchülerInnen am Montag im Präsenzunterricht sein werden. Falls das kein Einzelfall ist, wird das noch ineffektiver als die Home Office Empfehlung."

Astrid B., via Facebook

“Nachdem die Schule ja gleichzeitig offen und geschlossen ist (Schrödingers Schule), habe ich mich, damit ich mich an alle Vorgaben halten kann, dazu entschlossen, ein Kind in die Schule zu schicken und eines zu Hause zu lassen.

Sohnemann geht in eine höhere Schule mit Internat. Alle lassen sich schon Sonntagabend bei der Ankunft ins Internat testen (haben die die ganze Zeit so gemacht, freiwillig) und werden dann unter der Woche in der Schule ninjapassmäßig getestet. FFP2 in der Schule, im Internat nur, wenn sie in einen anderen Bereich (also außerhalb des Klassenverbandes) gehen. Mehr als die Hälfte der Schüler geimpft - Tendenz steigend, ein paar genesen. Hier sehe ich eigentlich keine Probleme. Die An- und Abreise erfolgt aber jetzt im Privat-Pkw und nicht mit dem Zug, um Kontakte zu vermeiden.

Bei der Tochter (Mittelschule) sieht es leider anders aus. Sardinen schlichten in den Öffis morgens und mittags/abends. Kunterbunte Schüler-Durchmischung im Bus und an der Haltestelle (und nein, ich kann sie nicht jeden Tag bringen und holen, dazu fehlt mir die Zeit und der Schule die Parkplätze). Drei Kinder in der Klasse geimpft, ein Kind genesen. Meine Tochter bleibt deshalb zu Hause und bekommt - wie der Großteil ihrer Klasse - die Aufgaben online. Die LehrerInnen haben das - wieder einmal - innerhalb kürzester Zeit ganz toll durchorganisiert.”

Andrea K., Wien, via Facebook

“Meine beiden Buben (2. Gym und 3. VS) gehen in die Schule, da ich sie nicht zu Hause neben Homeoffice unterrichten kann. Wir haben alle miteinander schon genug gelitten im Homeschooling. Jetzt, wo sie erst so richtig wieder in den Schulalltag finden, soll man sie wieder rausreißen. Abgesehen davon bin ich keine Pädagogin.”

Lisa K., Lehrerin BHS, Graz, per Mail

“Es gab keine klaren Pläne oder Anweisungen von oben und mit ‘sollen’, ‘können’, ‘dürfen’ entsteht halt Chaos. Im Endeffekt wird es so sein, dass jene, die zuhause bleiben, entweder auf der Strecke bleiben oder engagierte Lehrer*innen wieder einmal den doppelten Arbeitsaufwand haben, um sowohl die Schüler*innen in der Schule als auch jene zuhause abzuholen. Hybridunterricht ist ja keiner geplant, sondern ‘Lernpakete’. Dass Lehrer*innen diese außerhalb der Arbeitszeit erstellen müssen, scheint nicht bedacht worden zu sein. Es ist so eine Wischi-Waschi-Geschichte und vor allem in den höheren Schulen, wo das Betreuungsproblem oft kein allzu großes mehr darstellt, fände ich ein klares Entweder-oder weitaus zielführender als das.”

Sonja S., Wien, via Facebook

“AHS-Klasse fast komplett anwesend, normaler Unterricht und Schularbeiten. Mein Kind ist genesen, wir Eltern geimpft und genesen - also nein, sorry, wir spielen fürs Infektionsgeschehen keine Rolle mehr. Ich verstehe aber alle Eltern, die verunsichert und ängstlich sind.

Und trotzdem: Homeschooling ist eine immense Aufgabe, - stress- und konfliktbehaftet - das können viele (voll) Berufstätige nicht leisten, selbst wenn sie es wollen würden. Auch für die Kinder sind Eltern in der ‘Lehrendenrolle’ schwierig; die soziale Isolation von Gleichaltrigen eine Katastrophe. Es braucht endlich wieder Routine und Beziehungen!

Jetzt sitzen die Kids bei Masken und offenen Fenstern … Konzentrieren wir uns endlich auf das eigentliche Problem dieser Krise - die Impfverweiger:innen (u.a. auch ungeimpfte Lehrende, die normal in der Klasse stehen) - und lassen die Kinder in Frieden. Sie leiden still, die Folgen noch gar nicht absehbar.”

Rumi E., Wien/Biedermannsdorf, via Facebook

“Meine drei Kinder (14, 17, 19) müssen in die Schule, da es keinen Ersatzunterricht gibt. Ich fühle mich extrem unwohl dabei - ich finde es unverantwortlich von der Regierung. Die Schulen machen lassen, wie sie wollen, ist keine Lösung!”

Karin I., Wien, via Twitter 

"Ganze Klasse (Unterstufe) im Präsenzunterricht, 26 von 28 Kinder geimpft, ganzen Tag Maske, mind 3 mal die Woche Testung. Perfekt organisiert, alle zufrieden. Danke an alle Lehrer und Direktor, welche das ermöglichen."

Andrea R., via Facebook

“Bei meiner Tochter wurde die gesamte Klasse nach Hause geschickt ins Homeschooling, nachdem am Freitag noch kommuniziert wurde, dass der Unterricht in Präsenz stattfinden wird (HBLA). Das ist für mich sehr enttäuschend und für die Psyche meiner Tochter eine Katastrophe.”

Claudia L., St. Valentin, via Facebook

“Elf von 15 Kindern in der Klasse heute vor Ort. Wir sollen ihnen morgen bitte eine Weste oder einen zusätzlichen Pulli für die Klasse mitgeben, weil sie jetzt noch mehr lüften müssen als vorher und die Heizung das nicht mehr schafft. Zuhause bleiben könnte mein Sohn aber nicht, da wir nur einen Tag Home-Office haben pro Woche und natürlich auch keine Freistellung oder Sonstiges bekommen, da die Schulen ja eh offen sind. 7-Jährige frieren sich also den Hintern ab, damit sie sich nicht so leicht anstecken und damit ihren Beitrag für die Gesellschaft leisten. Gleichzeitig darf man Skifahren und der Obmann der Seilbahnbetreiber jammert, weil er die Gastro am Berg (noch) nicht aufsperren darf, da das eine Gefahr für die Alpinsportler:innen sei, wenn sie keinen Jagatee und keine Germknödel kriegen. Da geht einem durchaus das demnächst dreifach Geimpfte auf!”

Sabine F., Lehrerin Volksschule, Salzburg-Land, per Mail

“Zwei Drittel der Kinder sind in der Schule. Sie sitzen in der Klasse vor dem Computer und werden von der Lehrerin, die auch im Klassenraum steht, via Kopfhörer und Teams unterrichtet. Ob das sinnvoll ist?”

Kurt, Oberösterreich, per Mail

“Bei meiner Tochter sind nur fünf Kinder in der Volksschule, und zwar die genesenen. Die anderen müssen zuhause sein, weil sie einen Absonderungsbescheid bekommen haben, weil ein Kind positiv war.”

Andrea P., Lehrerin BHS, oberösterreichischer Zentralraum, per Mail

“Mein Sohn (Abschlussklasse HTL) geht in die Schule. Da ich selbst an einer BHS in OÖ unterrichte: Fast flächendeckend normaler Besuch des Unterrichts, es fehlen nur die ‘normalen’ Fälle (Krankheit oder Quarantäne). Für die SchülerInnen ist es auch nicht ratsam, zu Hause zu bleiben, da Lernpakete keinen Unterricht ersetzen können. Als Lehrerin in einem standardisierten Maturafach besteht auch Druck, den Lehrplan zu erfüllen (langsam angehen???). Das Ziel einer Kontaktreduktion wird daher keinesfalls erreicht – teilweise fast 30 SchülerInnen auf 60-65 m², Masken in der Pause ist eine Illusion … Schulseitig bringt dieser ‘Lockdown’ nichts und es ist auch den SchülerInnen schwer zu erklären, dass sie in der Schule quasi aufeinander sitzen, sich aber privat nicht treffen dürfen.”

Sandra S., Krumbach, per Mail

“Es ist der erste Lockdown, der keine Vollkatastrophe für uns ist. Ich und mein Mann sind berufstätig, wobei mein Mann Vollzeit und auch ich 33 Stunden/Woche arbeite. Unsere Kinder sind aktuell 4. Volksschule, 3. Mittelschule und 1. Oberstufe. D.h. bei jedem Kind ist es anders und man bekommt verschiedene Informationen zu verschiedenen Zeiten zugeschickt. Aber nach allem, was wir schon erlebt haben bisher, ist das leicht zu akzeptieren. Hauptsache die Kinder dürfen in die Schule. Ohne Home-Office-Möglichkeit und eine Arbeit, die auch während der Lockdowns - glücklicherweise - auszuführen ist, hat man ansonsten ein Dilemma. (...) Die jetzige Lösung der Schule mit Präsenzunterricht aber der Möglichkeit der Schule fernzubleiben, finde ich super. (...) Für mich als Mutter gibt es nichts Schlimmeres als das Gefühl, dass die Kinder heutzutage nicht viel lernen. Und im Distance Learning kann man von Lernen nicht viel sprechen. Auch wenn die Lehrer (manche zumindest) bemüht sind.

Leider muss ich feststellen, dass die Kinder durch die Coronakrise viel von ihrem Ehrgeiz verloren haben und ich habe oft Ängste was die Zukunft der drei Kinder betrifft. Mangels Tagen der offenen Türen ist sogar die Findung der richtigen weiterführenden Schule ein Lotteriespiel.

Das Allerschlimmste ist, dass man sich auf nichts was von der Regierung gesagt wird, verlassen kann. Denn eigentlich rechnet man eh schon wieder damit, dass die drei Wochen Lockdown entweder verlängert werden oder es ab nächste Woche schon wieder überall ‘nur’ Distance Learning gibt. Es sind leider unsichere Zeiten.”

Astrid Krainz, Wien, via Facebook

“(Meine Kinder) - 15 und 18 Jahre alt - müssen quasi gehen, weil kein Hybridunterricht bzw. Distance Learning angeboten wird. Somit haben jene SchülerInnen Nachteile, die zur Eindämmung der Pandemie daheim bleiben würden.

Ich würde sie lieber daheim lassen, aber auch Schularbeiten und Tests finden weiter statt.

Was dieser Lockdown bringen soll, erschließt sich mir nicht.

Die Altersgruppen mit den höchsten Inzidenzen sind weiterhin vollgas in der Schule, in den Öffis unterwegs, …

Parallel dazu haben die Eislaufplätze offen, da mischen sich dann noch die Klassen und Schulen im privaten Bereich schön durch…”

Ulli Z., via Facebook

“Ich habe Zwillinge, (sie) sind zu Hause. Übrigens die Einzigen der Klasse. Wir bekamen auch eine Mail in der wir aufgefordert wurden, die Kids in die Schule zu schicken. Habe mich trotzdem dagegen entschieden. Drei Kinder in den Parallelklassen wurden positiv am Donnerstag getestet. Die Klasse mit der Turnunterricht stattfindet, da fehlt die Hälfte. Die Empfehlung hat geheißen, lassen Sie Ihre Kinder zu Hause. Aber niemand tut es, da muss ich wohl was Falsches verstanden haben.”

Susanne G., Wiener Neustadt/Ebreichsdorf, via Facebook

“Meine Schwiegertochter hat mir erzählt, dass sie am Freitag das Kind (1. Klasse Gymnasium in Wr.Neustadt) samt aller Schulsachen (inkl. neuem Laptop, der gerade noch unterrichts-fit gemacht werden konnte) abholen musste. Dann kam die Order ‘Alles retour - Montag normaler Unterricht’. Am Montag musste das Kind also alles wieder in die Schule schleppen; alleine - weil Eltern nicht mit in die Schule dürfen. Eine Zumutung für alle Beteiligten, die LehrerInnen/DirektorInnen machen das ja auch nicht aus Spaß!”

Sonja S., via Facebook

“Ehrlich gesagt bin ich mit der Situation mehr als unglücklich! Mein Sohn 3. Klasse VS hatte eigentlich noch kein normales Schuljahr und man merkt, dass ihm Vieles fehlt! Seitens der Schule hieß es: Es findet normaler Präsenzunterricht statt! Also habe ich ihn heute geschickt! Jetzt hatten wir heute den zweiten Fall in fünf Tagen! Kein Wunder bei Inzidenzen jenseits der 2000 in seiner Altersklasse! Habe ihn jetzt in Wien für die Impfung kommenden Samstag angemeldet und überlege ernsthaft, ihn die restliche Woche daheim zu lassen! Er will gehen, aber ich mag nicht auf den dritten, vierten Fall warten, bis die Klasse endlich geschlossen wird! Eine bescheuerte Situation!”

Bernhard R., Salzburg, per Mail

“Als Vater war ich hin und her gerissen, sollen die Kinder in den Kindergarten bzw. in die Volksschule gehen? Sie brauchen soziale Kontakte, Bildung, denn ohne Freunde ist das Kindsein nichts. Mitten in Salzburg, mitten zwischen unzähligen Infektionen haben wir uns als Mama und Papa zusammengesetzt, überlegt was das beste für unser Kind ist. Die Kindergartengruppe war fast leer, die besten Freunde blieben zuhause, daher haben wir beschlossen, dass unsere Kleine zuhause bleiben soll. Der Große geht in die Volksschule, da lernt man am besten im Präsenz, auch ist die Lehrerin technisch, nett ausgedrückt, nicht up to date. Also sollte er in die Schule gehen. Nun ja die Diskussion und die Überlegungen hätten wir uns sparen können, seit heute sind beide als Verdachtsfälle zuhause, morgen ist testen angesagt. Wenn es nicht mehr wird, wäre wohl sogar ein positives Ergebnis eine Erleichterung, bis jetzt nur niedriges Fieber und ein wenig Kopfweh, da hatte ich bei der ersten Impfung mehr Nebenwirkungen. Aber natürlich hofft man, dass das Ergebnis negativ ist, denn man will den Liebsten keinem Risiko aussetzen.

Inzwischen kommen allgemein auch die „Einschläge“ immer näher, Arbeitskolleg*innen von uns Eltern, Freund von groß und klein, immer mehr Kinder, die sich anstecken. Daher, wenn ich ehrlich bin, möchte ich meine Kinder zuhause behalten, aber das geht nur teilweise, meine Frau ist selbstständig, Psychotherapeutin und hat Verantwortung für ihre Patienten, sie muss arbeiten und mein Arbeitgeber zeigt sich wenig begeistert von der Idee, dass ich nicht in die Arbeit gehen (aktuell natürlich zuhause, bis der Test kommt). (...) Irgendwann meldet sich auch mein Stolz und mein Trotz, ich will nicht betteln und bitten, um meine Kinder schützen zu können. Dann setzt auch Wut ein, wie scheinheilig hier die Interessen unserer Kinder herhalten müssen, wenn es eigentlich um die Wirtschaft geht, denn am Ende entscheidet der Arbeitgeber, ob ich auf meine Kinder schauen darf, bzw. müssen wir Eltern dafür zahlen, wenn wir selbstständig sind. Die Regierung vertritt wieder mal nicht die Interessen der Jugend, sondern die der Wirtschaft, schafft keine Tatsachen und übernimmt nicht die Verantwortung, für die sie bezahlt wird.”

Lisa F., per Mail

“Ich bin Mutter von drei Kindern (11 Jahre - 1. Gymnasium, 9 Jahre - 4. Klasse Volksschule und 4 Jahre - Kindergarten). Unser Glück ist, dass mein Mann gut verdient, deshalb habe ich mich seit Corona entschieden bei den Kindern daheim zu sein und sie in der Pandemie gut und sicher zu begleiten. Jedes Mal Homeschooling war anstrengend und mühsam, mit Höhen und Tiefen. Aber wir haben es geschafft, die Geschwisterliebe ist gewachsen und es hat uns schon auch zusammengeschweißt.

Doch dieses Mal beim Lockdown Nr. 5 (für Wien) hat sich der Bildungsminister das Leben leicht gemacht - die Entscheidung liegt bei den Eltern. Für mich war klar - bei uns gibt’s wieder Homeschooling. Leider wird dies von den Schulen nicht mehr begrüßt, da auch sie von der Situation müde sind.

Tests und Schularbeiten stehen auch im Lockdown an der Tagesordnung, neuer Stoff wird gelernt und von Lernpaketen ist nicht zu sprechen. Die Schüler sind selbst dafür verantwortlich, dass sie den versäumten Stoff von Mitschülern abschreiben können. Was bleibt einem da übrig… man muss die Kinder zur Schule bringen. In der Volksschule gehen sie weiterhin zum Schwimmunterricht - obwohl die halbe Klasse in Quarantäne ist. Im Gymnasium müssen sie mit Maske im Turnsaal turnen.

Den ganzen Vormittag sitze ich vor meinem Handy und warte auf einen Anruf, dass eines meiner Kinder K1 ist und ich es abholen muss. Das kam in den letzten Wochen recht häufig vor. Ich habe Angst, dass sich meine Kinder anstecken, darauf hin wir jemanden infizieren könnten und so weiter ...

Es ist eine Frechheit, dass diese Entscheidung einfach den Eltern überlassen wurde. Es jedoch aber eigentlich keine Entscheidung ist, sondern nur ein riesiger Druck. (...) Leider sind sehr viele Maßnahmen gerade nicht mehr wirklich logisch und nachvollziehbar.”

Claudia E., Wien, per Mail

“Bei uns geht’s um die Oberstufe, also die, die eigentlich auf Studium und weiterführende Ausbildung vorbereitet werden sollten. Ich denke Distance Learning und bei Bedarf zu Schularbeiten in die Schule wäre vertretbar. Was aber geschieht tatsächlich? Vor lauter ‘grundsätzlich’ und ‘sollte’ wird von der Direktion entschieden, dass es Normalbetrieb gibt. Somit knotzt die geimpfte Oberstufe neben 10-Jährigen, die nicht geimpft sind in den öffentlichen Verkehrsmitteln, am Gang und in den Pausenbereichen. Eine 30% Kontaktreduktion wird so nicht zu Stande kommen. Hat sich irgendwer überlegt, wo die Pausen zum Nachmittagsunterricht verbracht werden sollen? In der Schule verboten, Lokale geschlossen … und wenn darf man in der Schule höchstens am Platz sitzen ...10 Stunden lang??? Für mich ist die aktuelle Verordnung sowas von Griff ins Klo, ich weiß nicht wo ich anfangen soll.”

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Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.