profil-Kolumnist Rainer Nikowitz
Satire

Rainer Nikowitz: Stichprobe

Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp wollte jüngst in einem Interview nicht verraten, ob er geimpft ist. Das lässt eigentlich nur einen Schluss zu.

Drucken

Schriftgröße

Kickl: Mens sana in corpore sano!

Nepp: Jawoi! Was … heißt des?

Kickl: Also guat, dann halt in FPÖ-Sprach: hart wie Kruppstahl!

Nepp: Selbstredend! Genau so samma! 

Kickl: I lass mi unter Garantie nit impfen. I bin ja nit der Hofer, der Nudldrucker. 

Nepp: Sicher net.

Kickl: Oder der Haimbuchner, dos 3G-Weichei.

Nepp: Intensivstation! A so a Schand!

Kickl: Und es is ja auch eine Frag der Glaubwürdigkeit. Stell dir vor, i lass mi impfen – und sie kumman ma drauf! Was täten denn da unsere Wähler sagen?

Nepp: Äh … ja. Des warat irgendwie … unangenehm.

Kickl: Was mi jetzt zu ana Frag bringt: Warum hast du in dein letzten Interview nit gsagt, dass du selbstverständlich nit geimpft bist? Ha? 

Nepp: I hab doch eh auf die Geimpften gschimpft! Dass jetzt die die neuen Gefährder san und so. I war also voll auf Parteilinie.

Kickl: Dos war nit mei Frag.

Nepp: Ähm … Na ja. Es kann halt scho a schiache Krankheit sein. Und i mein, ma hat ja auch Eltern und so. Oder andere Leut, die ma anstecken könnt.

Kickl: Du hast di also echt impfen lassen? Ohne mei Erlaubnis?

Nepp: Des is ja wohl immer no mei persönliche Entscheidung.

Kickl: Nit, wenn’s um de Stimmen von an Haufen Hirnamputierten geht! Und da red i no gar nit von de Asozialen. Und du setzt dos leichtfertig aufs Spiel. Du Gefährder! 

Nepp: Aber i verrat’s ja eh niemand! 

Kickl: Also Wasser predigen und Wein trinken?

Nepp: Ja! Seit wann warat des bei uns nimmer Parteilinie?

Kickl: Der Punkt geht an di. 

Rainer   Nikowitz

Rainer Nikowitz

Kolumnist im Österreich-Ressort