Im Vordergrund Stefan Magnet. Im Hintergrund eine Abbuchungsbestätigung.
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AUF1: Zwischen Falschinformationen und gesperrten Spendenkonten

Mit dem Sender AUF1 hat sich Stefan Magnet einen reichweitenstarken rechtsextremen Kanal geschaffen, der jetzt vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet wird. Hinter dem Sender steckt ein Geflecht aus Vereinen und Firmen – mit einer Spur bis nach Irland.

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„Im Meinungsknast“, „Schockanalyse“, „Maulkorbprozess“ – mit solchen alarmistischen Titeln zieht AUF1 seine Anhängerschaft an. Der in Linz gegründete Sender wird von der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) als „rechtsextremistisch“ bezeichnet. In ihrem aktuellen Bericht nennt die DSN AUF1 den „reichweitenstärksten Alternativsender Österreichs“. Nun geht das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) einen deutlichen Schritt weiter: Es stuft den Sender offiziell als rechtsextremen Verdachtsfall ein – inklusive nachrichtendienstlicher Maßnahmen.

Kein Zufall, dass deutsche Behörden hellhörig wurden: AUF1 richtet sein Programm auch an ein Publikum jenseits der österreichischen Grenze. Was dort läuft, folgt einem klaren Muster: abwertende Narrative über Migranten und Muslime, die ständige Wiederholung rassistischer Stereotype und das Andocken an antisemitisch aufgeladene Verschwörungsmythen.

Hinter diesem Sender steht vor allem ein Mann: Stefan Magnet. Als er AUF1 gründete, war er politisch längst kein unbeschriebenes Blatt. Bereits in den 2000er-Jahren engagierte er sich im Bund freier Jugend (BfJ), einer rechtsextremen Jugendgruppierung. Das DÖW beschreibt Magnet auf profil-Anfrage als „aufstrebende Nachwuchshoffnung im Neonazismus“ Anfang der 2000er-Jahre und als einen der wenigen, die von Neonazi Gottfried Küssel auf Augenhöhe akzeptiert wurden. Auch bei einer Gedenkveranstaltung wurde Magnet an dessen Seite gesichtet, wie „Stoppt die Rechten“ dokumentierte. 

Hannah Leitner

Hannah Leitner

seit September 2025 Trainee bei profil. Moderiert ehrenamtlich bei Politiktrafik.