PK BUNDESMINISTERIUM FÜR KUNST, KULTUR, ÖFFENTLICHEN DIENST UND SPORT (BMKÖS) "UNTERSTÜTZUNGSPAKET FÜR SCHULSPORTWOCHEN": SCHULTZ
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Wer ist Martha Schultz?

Am Donnerstag wurde bekannt, dass Martha Schultz, die bisherige Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, Mahrer als Präsidentin nachfolgt. Wer ist die erste Frau an der Spitze der WKO und welchen Nebenbeschäftigungen geht sie ehrenamtlich nach?

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Am Mittwoch forderte die sogenannte Tiroler Adler Runde den sofortigen Rücktritt des wackelnden Wirtschaftskammerpräsidenten Harald Mahrer. Am Donnerstag machte dieser den Weg frei – die Nachfolgerin soll nun eine Tirolerin sein: Die Vize-WKO-Präsidentin Martha Schultz.

Sie stammt aus dem Wirtschaftsbund und führt, wie einige Mitglieder der Adlerrunde, selbst einen Seilbahnbetrieb, die Schultz Gruppe. Dieser ist der größte private Seilbahnbetrieb Österreichs. 

Leitl-Protegé

Mahrers Vorgänger, Christoph Leitl (ÖVP), holte die Tirolerin 2010 in den Vorstand der Bundes-Wirtschaftskammer. Noch im selben Jahr wurde Schultz als Nachfolgerin der Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit gehandelt – sie wollte damals nach eigenen Angaben nicht nach Wien wechseln.

Als WKO-Vizepräsidentin machte sich Schultz vor allem für Tourismus und Skitourismus stark, aber auch den Ausbau der Kinderbetreuung unter dem damaligen Familienminister Reinhold Mitterlehner. In der Wirtschaftskammer trieb sie die Forderung nach dem Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz voran und setzte sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. 

Christoph Leitl trat 2018 als Präsident der Wirtschaftskammer Österreich zurück. Schultz wurde schon damals als mögliche Nachfolgerin gehandelt. „Sondieren heißt nicht präjudizieren“, sagte Leitl damals gegenüber der APA auf die Frage, ob Mahrer damit nur zweite Wahl gewesen sei. Schultz habe wegen Projekten ihres eigenen Unternehmens abgesagt.

Präsident Christoph Leitl und Generalsekretär Peter Haubner mit dem neuen Team von "Frau in der Wirtschaft".
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Am Bild: Der damalige WKO-Präsident Christoph Leitl gratuliert Schultz zum Bundesvorsitz von „Frau in der Wirtschaft“

Viel beschäftigt

Ebenso wie Harald Mahrer trägt auch sie mehrere Hüte und Funktionen: Sie ist seit 2018 Vizepräsidentin der Association of European Chambers of Commerce and Industry. Schultz ist auch Vorsitzende von „Frau in der Wirtschaft“, der Interessensvertretung aller Frauen in der Wirtschaftskammer. Aktuell ist Schultz seit 2019 auch Präsidentin der Julias-Raab-Stiftung, ein Amt, das von 2011 bis 2015 Harald Mahrer innehatte. Schultz ist auch im Aufsichtsrat der ASFINAG. Seit 2024 sitzt Schultz im Aufsichtsrat der Österreich Werbung, dort ist sie stellvertretende Vorsitzende. Inwiefern es Entlohnung oder Aufwandsentschädigung gibt, ist öffentlich nicht einsehbar.

Schultz gehört naturgemäß dem ÖVP-Wirtschaftsbund an, eine politisch anders gefärbte Spitze wäre in der Wirtschaftskammer auch unvorstellbar. Gegenüber dem vergleichsweise schwachen politischen Mitbewerb in der Kammer findet Schultz mitunter harte Worte: Bereits kurz nach ihrer Bestellung in den Vorstand der Wirtschaftskammer 2010 kritisierte sie die Grüne Wirtschaft, für eine, ihrer Meinung nach, „unverschämte Wahlempfehlung“, bei der die Grüne Wirtschaft gleichzeitig die anderen Parteien als „rechte Krawallmacher“ und „linke Utopisten“ diffamiert hätte. 

Wenn, dann dürfte Schultz laut derzeitigem Stand nur interimistisch übernehmen. Hinter den Kulissen und der Chaos-PR geht der Machtkampf um die Spitze der WKO weiter, so die „Kronen Zeitung”. 

Vorne im Rennen dürften die oberösterreichische Kammerpräsidentin Doris Hummer und die Tiroler Chefin Barbara Thaler sein, so die Krone. Sie waren federführend im internen Aufstand gegen den scheidenden Mahrer. 

Franziska Schwarz

Franziska Schwarz

Franziska Schwarz ist seit Dezember 2024 im Digitalteam. Davor arbeitete sie als Redakteurin bei PULS 24, und als freie Gestalterin bei Ö1. Sie schreibt über Politik, Wirtschaft und Umwelt.