Annemarie Schlack im Büro von SOS Kinderdorf
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Wie SOS Kinderdorf mit der eigenen Vertuschungsgeschichte umgeht

Eine Reihe von Missbrauchsvorwürfen brachte SOS Kinderdorf ins Wanken. Geschäftsführerin Annemarie Schlack will nun mit alten Mustern brechen.

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Die Art, wie Annemarie Schlack mit Krise umgeht, hat etwas zutiefst Unösterreichisches. Die Geschäftsführerin von SOS Kinderdorf setzt sich ins Fernsehen, stellt sich kritischen Fragen. Sie sagt: „Wir haben Fehler gemacht.“ Vor allem aber sagt sie auch, und das ist ungewöhnlich: „Ich habe Fehler gemacht.“ Dabei spricht Annemarie Schlack nicht nur über eine kleine Krise in ihrem Unternehmen, sie spricht über einen Super-GAU in jeder Hinsicht: Österreichs größte private Kinder- und Jugendhilfeorganisation hat über Jahre glaubhafte Fälle von Kindesmissbrauch vertuscht.

Als profil Annemarie Schlack im Büro von SOS Kinderdorf Österreich trifft, leuchtet ihr Blazer in der Farbe ihrer Organisation. „Grün ist die Farbe der Hoffnung“, sagt Schlack. Aus ihrem Mund klingt das nicht zynisch, sondern überzeugt.

Dabei brach die heile Welt der Kinderdörfer in Österreich Mitte September zusammen.

Annemarie Schlack im Büro von SOS Kinderdorf
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Max Miller

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Schaut aufs große Ganze, kritzelt gerne und mag Grafiken. War zuvor bei der „Kleinen Zeitung“.