Die Unternehmen
Die Wärmewende wurde damit in Österreich ordentlich angeheizt, die Emissionen im Gebäudebereich verringert. Jetzt stellt sich aber die Frage: Haben Unternehmen aufgrund der großzügigen Förderungen ihre Preise höher angesetzt? Ein Blick in die Bilanzen einiger Pelletkesselhersteller zeigt jedenfalls: Es lief ziemlich gut.
Der Heizkesselbauer Hargassner verzeichnete im Jahr der Energiekrise 2022 ein Rohergebnis (Umsatz minus Material) von 191 Millionen Euro, in den Jahren davor lag das Rohergebnis zwischen 80 und 122 Millionen Euro. Der Gewinn belief sich 2022 auf 85 Millionen Euro, weit mehr als in den Jahren davor. Im Jahr 2023 erfolgte aufgrund veränderter Förderbedingungen und der Heizungskrise in Deutschland ein schwächeres Geschäftsjahr. Aber auch hier lag das Rohergebnis bei 129 Millionen Euro, der Gewinn lag in diesem Jahr bei 41 Millionen Euro. Und 2024? Hier wurden die meisten Pelletheizungen installiert, wie die Zahlen der Landwirtschaftskammer zeigen. „2024 war ein sehr erfolgreiches Jahr in Österreich, speziell natürlich durch die sehr gute Förderung“, heißt es von Hargassner. Die genauen Zahlen werden erst bekannt gegeben.
Einen ähnlichen Höhenflug verzeichnet das Heizkesselunternehmen Fröling aus dem Bezirk Grieskirchen. Sein Rohergebnis lag 2023 bei 174 Millionen Euro, der Jahresüberschuss bei 50 Millionen. 2022 war mit 220 Millionen Euro im Rohergebnis und 72 Millionen Euro Gewinn sogar noch erfolgreicher. Auch das kleinere Heizunternehmen Guntamatic aus dem oberösterreichischen Bezirk Grieskirchen weist auf niedrigerem Niveau eine ähnliche Entwicklung auf. Im Großen und Ganzen lief es für kaum jemanden in der Branche wirklich schlecht.
In den Wirren der Energiekrise 2022 waren Holzpellets in einem so waldreichen Land wie Österreich ein sicherer Hafen. Sie haben zwar einige Kritiker wegen ihres höheren Fein-staubausstoßes, sind aber auch als Restprodukt für die Forstwirtschaft und Holzindustrie interessant. So kann Schadholz, das durch Stürme oder Borkenkäfer anfällt, doch noch einen Abnehmer finden.
Das Fazit
„Je höher die Förderung, desto größer der Anreiz, aufzuschlagen“, sagt WIFO-Forscherin Daniela Kletzan-Slamanig. Förderungen sind sinnvoll bei der Unterstützung der Marktdurchdringung, das sei aber weder bei Pelletöfen noch Wärmepumpen der Fall. Pelletheizungen gibt es seit rund 50 Jahren. Sie wurden in den USA entwickelt und kamen dann nach Europa. Die Preise sanken (inflationsbereinigt) über die Jahre. Ein Pelletkessel mit 15 Kilowatt kostete im Jahr 2006 knapp 8000 Euro netto, heißt es von pro Pellet Austria. Inflationsbereinigt sind das heute rund 13.000 Euro. Das heutige Nachfolgemodell liegt bei 11.500 Euro netto.
Im Fall dieser Förderung ging es aber darum, ein konkretes Ziel zu erreichen – und zwar die Vermeidung von Treibhausgasen oder Strafzahlungen für nicht erreichte Klimaziele in der Zukunft. „Ein fixes Enddatum für fossile Heizungen in Kombination mit Förderungen insbesondere für niedrige Einkommen wäre sinnvoller gewesen, die generelle großzügige Förderung war ein teurer Kompromiss“, sagt die Ökonomin
Für diese mittelständigen Familienunternehmen war es ein heißer Hype. Wie hätte es ohne Förderung ausgesehen? Das ist schwer zu sagen. Klar ist: Die Unternehmen verzeichneten in diesen Jahren enorme Umsatzsteigerungen, und diese Umsätze hingen stark von den wechselnden Förderbedingungen ab. Übrig geblieben sind beachtliche Gewinne. Und das Jahr 2024 ist vermutlich noch üppiger ausgefallen.