Long-Covid-Betroffene Dini und Lukas auf der Couch im Wohnzimmer
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Long Covid: Wie schafft man Alltag, Schule, Liebe?

Long-Covid-Erkrankte sind jung, zwei Drittel sind Frauen, oft steht der Vorwurf einer Modekrankheit im Raum. Betroffene erzählen, wie ihr Alltag wirklich ist.

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Der kleine Avatar trägt einen dunkelblonden Zopf, über seinem „Auge“, das eigentlich eine Kamera ist, teilen sich aufgemalte Stirnfransen. Er ist Fitschis Verbindung zur Schule, zu den Freundinnen und Freunden, zur Außenwelt. Der Mini-Roboter hat denselben Spitznamen, den der jüngere Bruder der Zehnjährigen verpasst hat. Fitschi 2 steht auf ihrem Platz in der Klasse, wenn sie, wie meistens, zu Hause auf der Couch liegen muss. Sie kann ihn über ein Tablet steuern und so dem Unterricht folgen.

Fitschi war sieben, als sie an Covid-19 erkrankte. Nicht immer ist die Infektion nach ein paar Wochen überstanden. Fünf bis zehn Prozent der Betroffenen leiden auch viele Wochen oder gar Monate nach Beginn der Erkrankung noch unter Symptomen. Sie reichen von chronischer Erschöpfung über Organschäden, anhaltende Atemnot bis hin zu neurologischen Symptomen und Depressionen. Viele dieser Beschwerden sind behandelbar und verschwinden nach einigen Monaten. Doch es häufen sich die Härtefälle, die chronisch krank bleiben. Post-Covid-Syndrom heißt diese extreme Form von Long Covid in der Medizin. Die Erkrankten sind jung, im Schnitt zwischen 15 und 45, zwei von drei sind weiblich. Selten sind auch Kinder wie Fitschi betroffen.

Avatar von Long-Covid-Patientin Fitschi steht im Klassenzimmer
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Franziska Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.