Mit Herz, Hirn und Algorithmus
Morgens informiert die Smart Watch über die Qualität des Schlafs. Das ins E-Auto integrierte GPS-System bringt uns verlässlich ans Ziel, sofern der Termin nicht ohnehin per Video-Call stattfindet. Nach Feierabend besuchen wir ein Lokal, in dem wir vorab online reserviert haben. Bestellt wird ein Gericht, das bereits am Nachmittag auf der Speisekarte in der Instagram Story entdeckt wurde. Wir sind mittendrin, in einer digitalen Neuausrichtung unseres Alltags. Wir leben die Veränderung jeden Tag, von der Arbeitswelt über das Gesundheitswesen bis zur Freizeitgestaltung.
Die Herausforderungen der nächsten Jahre betreffen nicht nur den technischen Fortschritt, die Effizienzsteigerung und technologische Entwicklung, sondern vor allem den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Themen. Neben dem gesellschaftlichen Fortschritt sollten die Menschlichkeit, die Lebensqualität und eine neue Art der Wertschöpfung nicht zu kurz kommen.
Von Tools zu Transformation
Der Begriff „Digitalisierung“ beschreibt die Umwandlung von analoger Information in digitale Formate. So werden Systeme miteinander vernetzt und können kommunizieren. Dabei entstehen immer größere Mengen an Daten. Der professionelle Umgang damit, etwa die Aufbereitung, Speicherung und Analyse bedarf eigener Kompetenzen. Dadurch hat sich ein neuer Wirtschaftszweig erschlossen und es wurden Jobs generiert, die es vor einem Jahrzehnt noch gar nicht gab, von Data Analyst bis Scientist.
Ein Zugticket am Schalter zu kaufen, ist nur mehr vereinzelt möglich. Wer beim Vorbeigehen oder telefonisch Kino-Tickets reservieren möchte, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Online-Tool verwiesen. Die digitale Herangehensweise ist zur Norm geworden, und Dinge analog zu erledigen, wird schwieriger. Auf die Digitalisierung von einzelnen Anwendungen folgt nun der nächste Entwicklungsschritt. Einer, der einiges an Fingerspitzengefühl erfordert: Die digitale Transformation. Sie beschreibt die grundlegende Neuausrichtung unserer Welt, wie wir sie kennen, durch die Integration von digitalen Tools in unsere Kultur, unser Wertesystem und unser Selbstverständnis.
Der Mensch im Mittelpunkt
Menschen sollten von neuen digitalen Lösungen profitieren. Diese oberste Prämisse muss bei jeder technischen Entwicklung mitgedacht werden. Wenn Menschen mit einer Hör- oder Sehbehinderung einen Fahrkartenautomaten durch barrierefreie Interfaces bedienen können, dann ist das ein Erfolg. Lernplattformen, die sich an den individuellen Fortschritt von Schüler:innen anpassen, bringen Mehrwert. Wenn Bürger:innen ihren Hauptwohnsitz mit ein paar Klicks, sicher und unkompliziert ummelden können, profitieren davon sowohl Privatpersonen als auch die Verwaltung. Das Leitprinzip des „Human-Centered-Design“ verlangt, dass sich Technologie an menschlichen Bedürfnissen orientiert. Eine Forderung, die eigentlich selbstverständlich ist, aber trotzdem betont werden muss. Vor allem weil der digitale Wandel in alle Lebensbereiche vordringt, wie Christoph Schuh, Unternehmenssprecher von APG bestätigt: „Digitale Technologien verändern alle Geschäftsmodelle, Produkte, Prozesse sowie Dienstleistungen maßgeblich. Dies bringt große Herausforderungen, aber auch Chancen. Das Gelingen der digitalen Transformation aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche ist somit elementar für die Zukunftsfähigkeit Österreichs und unserer Gesellschaft.“
Digitale Technologien verändern alle Geschäftsmodelle, Produkte, Prozesse sowie Dienstleistungen maßgeblich. Dies bringt große Herausforderungen, aber auch Chancen. Das Gelingen der digitalen Transformation aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche ist somit elementar für die Zukunftsfähigkeit Österreichs und unserer Gesellschaft.
Unternehmenssprecher von APG
Fairness trotz Automatisierung
Trotz rasanten technischen Fortschritts sollte man den gesunden Menschenverstand nicht ganz ausschalten. Heutige digitale Systeme sind zwar oft intelligent aufgesetzt, sind aber dennoch abhängig von den zur Verfügung stehenden Daten. So kann es vorkommen, dass eine KI-basierte Recruiting-Software, die zur Vorauswahl von Bewerber:innen genutzt wird, männliche Bewerber bei der Besetzung von Führungspositionen bevorzugt, da zu dem Zeitpunkt der Großteil der Führungsverantwortlichen im Unternehmen männlich ist. An dem Beispiel wird deutlich: Zur richtigen Anwendung von digitalen Tools gehört immer auch die verantwortungsvolle Interpretation der Ergebnisse durch die Menschen vor den Bildschirmen.
Die Frage ist: Sind wir uns dieser gesellschaftlichen Verantwortung bewusst? Werden wir ihr gerecht? Wer trifft die wichtigen Entscheidungen? Wie werden Biases (Voreingenommenheiten) vermieden? Und wie kann Fairness in einen Algorithmus eingewoben werden?
Digitale Innovation mit Haltung
Die digitale Transformation ist von großer ökonomischer Bedeutung. Durch digitale Produkte und Services entstehen komplett neue Märkte mit vielen Arbeitsplätzen. Ob in der Industrie und Produktion, im Gesundheitswesen, in der Logistik oder im Kund:innenservice – digitale Tools erleichtern den Arbeitsalltag, sparen Zeit, schaffen Sicherheit oder helfen bei der Kommunikation. Dabei generieren sie eine enorme Wirtschaftsleistung, von der Österreich langfristig profitiert. Gesellschaftliche Werte wie Fairness, Individualität, Empathie oder Nachhaltigkeit sind aber schwierig zu programmieren. Ohne Menschlichkeit geht es also immer noch nicht. Digitale Lösungen sollen Lebensrealitäten verbessern und nicht nur Geschäftsmodelle optimieren. Dieser ethische Leitgedanke ist Teil der Verantwortung, die wir als Gesellschaft für den technischen Wandel tragen.
Zeig profil – sei Vorbild!
Beim zeig profil award werden Menschen und Organisationen gesucht, die den Mut haben, diese Veränderungen voranzutreiben, egal ob technologisch oder kulturell. Reicht euer Projekt in der Kategorie „Digitale Transformation“ ein und profitiert von Sichtbarkeit und Business-Kontakten! Innovative Ideen, die Menschlichkeit bei der Digitalisierung nicht vergessen, sind gefragt. Ob das Anwendungen sind, die KI schlau nutzen, digitale Services, die eintönige Arbeit erleichtern oder ganz neue Verknüpfungen zwischen Menschen und Technologie. Erzählt uns von eurer umgesetzten Idee!
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Der award-Fahrplan
Projekteinreichung: 21. Juni bis 9. August 2025
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Öffentlichkeitsvoting: 30. August bis 13. September 2025
Die Österreicher:innen können online für ihre Favoriten abstimmen. Die sechs meistnominierten Projekte werden von einer Jury bewertet.
Expert:innen-Jury: 23. September 2025
Eine unabhängige Jury evaluiert die Projekte der Finalist:innen und bestimmt eine:n Preisträger:in für jede Kategorie.
zeig profil award-Show: 15. Oktober 2025
Die Verleihung des awards findet mit allen Nominees, Business Angels, Inkubator:innen, Community-Partner:innen und geladenen Gästen in Wien statt.