Björk
Aufgedreht

Das neue Björk-Album „Fossora“: Die Natur bin ich

Pop und Pilze: Wie die isländische Ausnahmekünstlerin Björk uns eine neue Zukunft weist.

Drucken

Schriftgröße

Es gibt Künstlerinnen, die längst in ihrer eigenen Liga spielen; die mit herkömmlichen Maßstäben (Streamingzahlen, Instagram-Follower, Klatsch-Potenzial) nicht mehr zu messen sind. Die Isländerin Björk Guðmundsdóttir, unsterbliche 56 Jahre alt, hat mit ihrer Mischung aus elektronischem Avantgarde-Pop und selbstreferenziellen Utopien nicht nur die Musikwelt nachhaltig geprägt, sie weist uns seit Jahren auch immer wieder neue Wege in eine bessere Zukunft. Während sie ihr letztes (Trennungs-)Album („Utopia“, 2017) noch dem Element Luft gewidmet hat, geht es ihr heute um die Erde, genauer: um die wunderbare Welt der Pilze, die sie während der Pandemie in ihrer isländischen Heimat für sich entdeckt hat. „Fossora“, wie sie ihr neuestes Werk nennt, heißt so viel wie „die Grabende“. Das erzählte sie jüngst dem Popmusik-Portal „Pitchfork“. So weit, so björkesk.

Ihre neue Faszination für alles, was unter der Erdoberfläche wuchert, lebt und denkt, hält auch ihre 13 neuen Kompositionen (man hört unter anderem: Bassklarinette, organische Beats) zusammen. Heute geht es Björk ums nackte Überleben, um den Tod („Ancestress“ widmet sie ihrer verstorbenen Mutter) und die Frage, wie man selbst zwischen all den Krisen nicht in der Isolation versinkt, sondern eine neue Sicht auf die Welt bekommt. Die Antwort ist irgendwo da unten.

Jetzt auf Spotify: Die Songs der Woche von Lena Leibetseder und Philip Dulle in der Aufgedreht-Playlist. Jeden Freitag neu.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.

Lena Leibetseder

Lena Leibetseder

ist seit 2020 im Online-Ressort bei profil und Teil des faktiv-Teams. Schreibt über Popkultur und Politik.