Sebastian Kurz bei seinem Rückzugs-Statement am 2. Dezember 2021.
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Kurz verlässt Politik - Schallenberg stellt Kanzleramt zur Verfügung

Rückzug von Ex-Kanzler Sebastian Kurz: Karl Nehammer könnte Nachfolger werden.

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Schallenberg stellt Amt als Kanzler zur Verfügung

Die nach dem Rückzug von ÖVP-Chef Sebastian Kurz aus der Politik erwartete Umbildung auch des türkisen Regierungsteams kommt ins Rollen. Donnerstagabend teilte Alexander Schallenberg mit, das Amt des Bundeskanzlers zur Verfügung zu stellen - "sobald parteiintern die entsprechenden Weichenstellungen vorgenommen sind".

Kurz gibt Rückzug aus der Politik bekannt

Sebastian Kurz zieht sich nach zehn Jahren aus der Politik zurück. Er erklärte am Donnerstag überraschend seinen Rücktritt als Bundesparteiobmann und Klubobmann der ÖVP. Der 35-Jährige begründete diesen Schritt mit den Vorwürfen und Ermittlungen gegen seine Person. "Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich empfinde keine Wehmut", sagte Kurz und bedankte sich für zehn "lehrreiche" Jahre.

Nachfolger könnte unbestätigten Informationen zufolge Innenminister Karl Nehammer werden. Spekuliert wird über eine größere Regierungsumbildung im ÖVP-Team. Erst Anfang Oktober war Kurz im Zusammenhang mit Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in der Inseratenaffäre als Bundeskanzler zurückgetreten.

Mit seinem Rücktritt als ÖVP-Obmann war Sebastian Kurz etwas mehr als viereinhalb Jahre im Amt. Damit hat er - dank zweier gewonnener Nationalratswahlen - zumindest seine direkten Vorgänger deutlich überflügelt. Kurz stand von seiner Designierung im Parteivorstand am 14. Mai 2017 weg 1.663 Tage an der ÖVP-Spitze. Länger gehalten haben sich nur fünf der bisher 17 ÖVP-Obleute.

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Stationen von Sebastian Kurz: JVP, Kanzleramt, Rücktritt