Sterbende Palmen

Palmensterben am Mittelmeer: Wie man die Bäume retten kann

Am Mittelmeer geht das Palmensterben um. Schuld ist ein Käfer, der die Pflanzen von innen auffrisst. Wie kann man den Palmrüssler stoppen?

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Man bemerkt die tödliche Gefahr in der Regel erst, wenn es zu spät ist. Unauffällig bohrt das Weibchen des Roten Palmrüsslers (Rhynchophorus ferrugineus) Löcher in die Krone einer Palme und legt 200 bis 300 Eier hinein. Weitere Weibchen tun es ihr gleich. Binnen weniger Tage entwickeln sich dicke, weiße Larven, die sich in Röhren durch den gesamten Stamm fressen. Der Baum zersetzt sich dadurch regelrecht; die zerkauten Späne vergären und treiben die Temperatur im Stamm auf bis zu 40 Grad. Das Problem: Trotz dieser inneren Verwüstung sieht die Palme von außen noch prächtig aus.

Irgendwann ist aber der Kipppunkt erreicht. „Wenn sich die ersten Blätter braun färben und zu Boden fallen, ist es für die Pflanze bereits zu spät. Sie stirbt zu 100 Prozent“, sagt Eustachio Tarasco von der Universität Bari in der süditalienischen Region Apulien. Der Biologe hat schon zahlreiche Prachtexemplare fallen sehen. „Wir haben hier in Apulien in den vergangenen zehn Jahren etwa 70 Prozent der Palmen verloren“, seufzt Tarasco im profil-Gespräch.

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Franziska Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.