Carmen Possnig

Wie erkennt man Außerirdische, Carmen Possnig?

Die österreichische Astronautin Carmen Possnig über Aliens, Draufgängertum, Hüttenkoller und ihren unerschütterlichen Optimismus.

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Beim Astronautinnentraining lernt man, wie man Leben auf einem fremden Planeten erkennt, wenn man es findet. Woran erkennt man Aliens?

Carmen Possnig

Das ist gar nicht so leicht. Wir reden hier von mikrobiellem Leben, also von Lebewesen mit wenigen Zellen. Alle Raumsonden, Roboter und Raumschiffe werden sterilisiert, bevor sie ins Weltall fliegen. Auch die Raumanzüge werden penibel sterilisiert. Aber wir Menschen sind voller Mikroben, und wenn ich jetzt auf dem Mars Gesteinsproben nehmen würde und eine Mikrobe fände, müsste ich mittels DNA-Analyse prüfen, ob ich sie nicht selbst mitgebracht habe. Aber auch dann könnte ich nicht völlig sicher sein.

Warum?

Possnig

Es gibt die Theorie, dass das Leben auf der Erde einst vom Mars gekommen ist: Durch einen Meteoriten, der erst auf dem Mars einschlug, von dort Material mitnahm und dann auf die Erde krachte.

Kleine grüne Männchen wären leichter zu identifizieren.

Possnig

Stimmt. Solche zu finden ist aber unwahrscheinlich.

Die Zukunft hat gerade einen schlechten Ruf. Angesichts von Kriegen und der Klimakrise sehen viele die Apokalypse vor der Tür. Wie schauen Sie in die Zukunft?

Possnig

Ich bewege mich viel unter Menschen, die Weltraumforschung betreiben. Wir arbeiten an dem Langzeitziel, nach dem Ende der ISS 2030 eine Forschungsbasis aufzubauen, die permanent um den Mond kreist und später als Sprungbrett zum Mars dient. Das gibt mir wahnsinnig viel und macht mich optimistisch.

46-217397818
Franziska Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.