George Soros

Wie viel Macht hat George Soros?

Die Weltlage ist verwirrend. Wie schaffen wir es, uns entspannt über strittige Probleme der Zeit zu unterhalten? Ein profil-Guide, Teil 13.

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George Soros ist zunächst einmal eines: sehr reich. Sein Geld hat er mit großangelegten Devisenspekulationen gemacht, und einen Teil davon investiert er seit den 1980er-Jahren weltweit in Projekte und Bewegungen, die im weitesten Sinne demokratisch sind. Zu Sowjetzeiten verteilte er Kopiergeräte an Dissidenten, nach der Wende finanzierte er vor allem im ehemaligen Ostblock zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen und Protestbewegungen. In einigen wenigen Fällen leistet er tatsächlich einen Beitrag zu Umstürzen - etwa 2003 bei der "Rosenrevolution" in Georgien. Das macht ihn bei autoritären Regimes ebenso verhasst wie bei Regierungen mit autoritären Tendenzen. Wäre Soros so mächtig, wie ihm mit unverhohlenem Antisemitismus nachgesagt wird, dann wären all jene, die das tun, längst nicht mehr an der Macht.

Und was ist mit dem Soros-Plan zur Ansiedelung von Millionen Flüchtlingen in Europa?

Den hat es nie gegeben. Tatsächlich sprach sich Soros um Jahr 2015 in einem Artikel unter dem Titel "Mein Plan zur Lösung des Asylchaos'" dafür aus, dass Europa auf absehbare Zukunft eine Million Flüchtlinge pro Jahr aufnehmen solle. Wenige Monate später revidierte er das in einem Beitrag für die US-Zeitschrift "Foreign Policy" aber. Darin ist die Rede davon, 300.000 Personen pro Jahr in die EU zu holen, um so die Flüchtlingskrise im Mittelmeer zu beenden. Gleichzeitig forderte Soros aber auch Verfahrenszentren in den Herkunftsregionen und strikte Kontrollen der EU-Außengrenzen.

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