Mario Kunasek schwingt eine Steiermark-Flagge über Herbert Kickl
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Warum Mario Kunasek schafft, woran Herbert Kickl scheitert

Mario Kunasek hat es als Landeshauptmannan die Spitze der Macht geschafft. Ist sein Modell zukunftsträchtig für die Bundes-FPÖ?

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Kunasek sieht indes den Ball bei Slowenien, die Eskalation sei „wohl dem Wahlkampf“ vor der Parlamentswahl 2026 geschuldet. Den freundschaftlichen Kontakt habe man „zuletzt beim Aufsteirern gesehen, wo uns unsere slowenischen Freunde in der Grazer Innenstadt musikalisch begeistert haben.“

Zumindest in seiner Außenpolitik unterscheidet sich Kunasek kaum von Kickl.

Vor neun Monaten war Mario Kunasek am Ziel, er präsentierte der Öffentlichkeit sein Regierungsprogramm für die Steiermark, nur veröffentlichen konnte er es noch nicht. Kunasek und seine FPÖ hatten sich so schnell auf eine Landesregierung mit der ÖVP geeinigt, dass die korrekte Version des Koalitionspakts noch nicht gedruckt werden konnte. 

Auf dem Dokument stand noch die Unterschrift vom früheren Landeshauptmann und ÖVP-Chef Christopher Drexler, der zu diesem Zeitpunkt die Landespartei schon an Manuela Khom übergeben hatte. Dass das Bundesland nun eine neue Vize-Landeshauptfrau hat, musste im Regierungsprogramm noch korrigiert werden.

Der Wahlsieg von Mario Kunasek, 49, hat einiges ins Rollen gebracht. In der Steiermark, wo seit Dezember zum ersten Mal ein Freiheitlicher die Regierung anführt. In der FPÖ, die nach langer Zeit nicht nur Wahlsiege einfahren, sondern sie auch in Führungsverantwortung umwandeln kann. Und in Österreich, wo im Machtgefüge aus Rot und Schwarz plötzlich ein Blauer mitmischt. Die Freiheitlichen regieren zwar in fünf Ländern mit, die Nummer eins sind sie aber nur in der Steiermark. Das hatte seinen Preis: Im Wahlkampf überschritten sie die steirische Obergrenze um 173.000 Euro.

Kunasek ist ein ganz anderer Typ als Herbert Kickl – glücklicherweise.

aus dem Umfeld der Landeshauptleute

Im Kreis der Landeshauptleute lebt sich Kunasek gut ein. „Er ist ein ganz anderer Typ als Herbert Kickl – glücklicherweise“, hört man aus dem Umfeld seiner Amtskollegen. Während Kickl vor allem spalten würde, könne man mit Kunasek unabhängig von allen ideologischen Unterschieden sprechen. 

Max Miller

Max Miller

ist seit Mai 2023 Innenpolitik-Redakteur bei profil. Schaut aufs große Ganze, kritzelt gerne und mag Grafiken. War zuvor bei der „Kleinen Zeitung“.

Iris Bonavida

Iris Bonavida

ist seit September 2022 als Innenpolitik-Redakteurin bei profil. Davor war sie bei der Tageszeitung "Die Presse" tätig.