Eli Preiss
Aufgedreht

Chillen am Altbau: Neue Musik aus Österreich

Das Wiener Popfest feierte eine pandemie-konforme Erlösung und präsentierte frische Tracks aus der heimischen Musiklandschaft.

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Eli Preiss, 22, hat keine Angst, ihr gehört die Stadt. Die Texte sind selbstbewusst, die Beats relaxed. „Ich bin in Wien, das' kein Block, chill' am Altbau / Ich mach' mein Ding, nein, ich bin nicht deine Hausfrau“ rappt sie in „Danke Mami“. Anfang Juli veröffentlichte Preiss zusammen mit dem Grazer Musiker Salò „Heißes Blei“, jetzt legt sie nach: Heute erschien der Song „Wie ich bleib“, eine Melange aus Deutschrap und R&B. Wie bühnentauglich das ist, bewies Preiss am Wiener Popfest, das vergangene Woche unter Corona-Auflagen stattfand, was der Euphorie, endlich wieder Livemusik zu hören, keinen Abbruch tat.

Das im Vorfeld als „besonders divers“ angekündigte Lineup zelebrierte den „Sommer wie damals“. Nicht nur Preiss stellte dabei neue Musik vor, sondern auch Mavi Phoenix, 25, der neuerdings samt Gitarre um die Schulter das Genre-Bending zwischen Pop, Rap und Soul mit Grunge-Elementen auf die Spitze treibt. Eine genaue Standortbestimmung brauchen weder die Musik noch Phoenix selbst: „Management wanna know where I'm going / I don't know I find peace in the moment“, heißt es in der aktuellen Single „Tokyo Drift“.

Auch im Fall von CHRISTL passt der Moment: Die 20-jährige Sängerin debütierte im vergangenen Jahr mit „GameOver“, einer dramatischen, aber gut auf den Boden gebrachten Ballade. Am Popfest spielte sie ihren neuesten Track „Purple“, ein ambitioniertes Stück, in dem Geschlechterrollen und -identitäten hinterfragt werden.

Jetzt auf Spotify: Die Songs der Woche von Lena Leibetseder und Philip Dulle in der Aufgedreht-Playlist. Jeden Freitag neu. Mit Eli Preiss, CHRISTL und dem neuen Album von Billie Eilish.

Lena Leibetseder

Lena Leibetseder

ist seit 2020 im Online-Ressort bei profil und Teil des faktiv-Teams. Schreibt über Popkultur und Politik.