#USA2020

Wahlen in den USA 2020: Joe Biden wird neuer US-Präsident

Joe Biden hat die nötigen Wahlmänner für den Sieg erreicht. Donald Trump spricht von "Betrug" und kündigt Klagen an. Der profil-Überblick zur US-Wahl 2020.

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7.11.2020, 17:45: Joe Biden wird zum Wahlsieger erklärt

Joe Biden hat im Laufe des Tages seinen Vorsprung auf Präsident Trump weiter ausgebaut. In Pennsylavia beträgt der Vorsprung nun über 30.000 Stimmen. Er ist in diesem Bundesstaat nicht mehr einzuholen, die 20 Wahlmänner aus Pennsylvania bringen Biden 273 Wahlmänner und über die Ziellinie. 270 sind für den Sieg nötig. Die US-Fernsehsender haben Biden daher zum gewählten Präsidenten erklärt.

Auch in den Bundesstaaten Nevada und Georgia konnte Biden seinen Vorsprung ausbauen. In Arizona liegt Biden ebenfalls nach wie vor vorne. Hier ist der Vorsprung aber geschmolzen. In South Carolina und Alaska liegt Trump weiterhin in Führung.

Bleibt es in all diesen sechs Bundesstaaten bei der aktuellen Führung, gewinnt Biden mehr als 300 Wahlmänner.

7.11.2020, 09:45: Bidens Vorsprung in Georgia wächst weiter

Im wichtigen Bundesstaat Georgia ist der Vorsprung von Joe Biden im Rennen um das Weiße Haus noch ein Stück größer geworden. Zum Stand 9.00 Uhr MEZ am Samstag lag der Demokrat um 7.248 Stimmen vor Amtsinhaber Donald Trump, wie der TV-Sender CNN unter Berufung auf Zahlen der Wahlbehörde berichtete. Es war ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu den 4.430 Stimmen Vorsprung wenige Stunden zuvor.

Angesichts des engen Rennens ist in Georgia eine Neuauszählung sehr wahrscheinlich. Der wachsende Abstand ist für Biden ein gutes Zeichen, dass er auch danach noch vorn liegen kann.

Biden hatte in Georgia einen Vorsprung Trumps von zeitweise rund 300.000 Stimmen aufgeholt. Wenn der Demokrat in dem Bundesstaat mit 16 Wahlleuten gewinnt, kann Trump nicht mehr die für einen Sieg nötige Marke von 270 Wahlleuten erreichen.

In Pennsylvania liegt Biden inzwischen mit 28.833 Stimmen vorn. Sein Vorsprung in Nevada stieg auf mehr als 22.657 Stimmen und in Arizona lag er noch 29.861 Stimmen vor Trump.

7.11.2020, 06:00: Biden zeigt sich siegessicher

Angesichts seines Vorsprungs in wichtigen Bundesstaaten bei der Wahl in den USA hat sich der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden siegessicher gezeigt. "Wir werden dieses Rennen mit einer klaren Mehrheit und der Nation hinter uns gewinnen", sagte Biden am späten Freitagabend (Ortszeit) in Wilmington im Bundesstaat Delaware. Er betonte zugleich, es sei noch kein Gewinner ausgerufen worden.

Biden kündigte an, am ersten Tag seiner Amtszeit mit der Umsetzung eines Plans zur Bewältigung der Coronavirus-Epidemie beginnen zu wollen. "Wir können in den kommenden Monaten viele Leben retten", sagt er. Biden erwähnte in seiner Rede Amtsinhaber Donald Trump nicht. Experten zufolge könnte auch der Republikaner noch die Wahl gewinnen.

Bidens Ansprache war ursprünglich als Siegesrede geplant, bis jetzt hat ihn jedoch noch kein Sender zum Sieger ausgerufen.

6.11.2020, 18:30: Biden führt in vier der sechs noch offenen Bundesstaaten

Joe Biden kommt einem Sieg bei der Präsidentschaftswahl immer näher. Er führt mittlerweile in Georgia (+1567), Pennsylvania (+9746), Nevada (+20.542) und Arizona (+43.779). Siege in diesen vier Bundesstaaten würden ihn weit über die Zielline und über 300 Wahlmänner bringen. 270 sind für den Sieg notwendig. Präsident Trump liegt nach wie vor in South Carolina und Alaska in Führung.

Biden hat angekündigt, heute Abend lokaler US-Zeit in seinem Heimatstaat Delaware eine Rede zu geben. Trump hat seinerseits angekündigt, die Ergebnisse vor Gericht bekämpfen zu wollen. Ein offiziell bestätigtes Ergebnis dürfte daher erst in einigen Tagen bzw. Wochen feststehen.

6.11.2020, 14:56: Biden übernimmt Führung in Pennsylvania

Sollte Trump den Staat verlieren, hat er keine Chance mehr auf einen Sieg. Biden konnte den Rückstand in Pennsylvania nach Auszählung der Briefstimmen weiter verringern und liegt mittleweile sogar rund 6000 Stimmung in Führung. Rund 100.000 Stimmen sind noch auszuzählen. Sollte der Trend weitergehen, dürfte Biden den Bundesstaat relativ deutlich gewinnen. Damit wäre ihm die Präsidentschaft sicher.

6.11.2020, 12:00: Biden überholt Trump in Georgia

Joe Biden hat Präsident Donald Trump im Bundesstaat Georgia überholt und liegt nun mit rund 1000 Stimmen in Führung. Rund 10.000 Wahlstimmen sind noch auszuzählen. Das Ergebnis in Georgia wird daher auf jeden Fall knapp und wer auch immer am Ende vorne liegt, es dürfte einen "Recount" in diesem Bundesstaat geben. Ohne Georgia kann Trump die Wahl nicht mehr gewinnen. Das Ergebnis dürfte im Laufe der nächsten Stunden feststehen.

Trump führt nach wie vor in Pennsylvania mit rund 20.000 Stimmen. Am Wahlabend waren es noch rund 600.000. In diesem wichtigen Bundesstaat sind aber noch rund 150.000 Stimmen auszuzählen und Biden verkürzt den Abstand stündlich. Beobachter gehen davon aus, dass Biden im Laufe des Tages in diesem Bundesstaat in Führung gehen könnte.

In Nevada und Arizona liegt Biden weiterhin in Führung, in South Carolina führt Donald Trump nach wie vor.

Das Wahlkampfteam von Donald Trump hat bereits angekündigt, in allen knappen Staaten Klage einreichen zu wollen. Auf Twitter zeigt sich Trump wütend über den Auszählungsprozess. Twitter hat Trumps Nachrichten jedoch mit einer Warnung versehen.

Am Morgen gab Trump eine Pressekonferenz, in der er Vorwürfe gegenüber den Auszählungsbehörden erhob. Jedoch ohne konkrete Hinweise.

Herausforderer Biden hat in einer Stellungnahme aufgerufen, Geduld zu haben und dem demokratischen Prozess zu vertrauen.

 

6.11.2020: 10:00: Im Bundesstaat Georgia liegt Trump nur mehr 463 Stimmen vor Biden

Arschknapp: Im Bundesstaat Georgia dürfte es ein Rennen um ein paar hunder Stimmen werden. Aktuell liegt Präsident Trump noch 463 Stimmen vor Joe Biden, rund 2000 Briefstimmen sind noch ausständig. Wer auch immer am Ende die Nase vorne hat, es dürfte hier ziemlich sicher einen "Recount" geben. Ohne Georgia kann Trump die Wahl nicht mehr gewinnen. Die weiteren Bundesstaaten:

Pennsylvania (20 Wahlmänner): Trump führt mit 18.229 Stimmen, 95 Prozent aller Stimmen sind ausgezählt. Trumps Vorsprung schmilzt hier stündlich und Beobachter gehen davon aus, dass Biden im Laufe der nächsten Stunden Trump überholen wird.
Nevada (6): Biden führt mit 11.438 Stimmen - bei 89 Prozent Auszählung. Hier hat Biden seine Führung in den letzten Stunden ausgebaut.
Arizona (11): Biden führt mit 47.042 Stimmen - Auszählunggrad liegt bei 90 Prozent. Hier ist der Vorsprung von Biden in den letzten Stunden geschrumpft.

6.11.2020, 8:02: Biden kurz vor der Ziellinie

Herausforderer Joe Biden hat den Abstand auf Donald Trump weiter verkürzt. In den wichtigen Staaten Georgia und Pennsylvania liegt er nur mehr wenige tausend Stimmen hinter dem amtierenden Präsidenten. Im Laufe des heutigen Tages wird die große Mehrheit aller Briefstimmen ausgezählt sein und Biden könnte Trump in Georgia und Pennsylvania überholen. Damit hätte er weit mehr als die erforderlichen 270 Wahlmänner. In den Bundesstaaten Nevada und Arizona konnte Biden seinen Vorsprung halten, in Nevada sogar ausbauen, in Arizona ist er jedoch geschrumpft.

5.11.2020, 23:53 Uhr: Pennsylvania: Großteil der Stimmen wird bis Freitag gezählt

Im zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden umkämpften Staat Pennsylvania wird bis Freitag "die überwiegende Mehrheit" der noch ausständigen Stimmen gezählt sein. Dies teilte die Staatssekretärin des Staates, Kathy Boockvar, am späten Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in Harrisburg mit. Es seien "mehrere hunderttausend Stimmen" noch zu zählen, sagte sie.

Trump führt nach einem Zwischenstand, doch konnte Biden mit Fortgang der Auszählung von Briefwahlstimmen deutlich aufholen. Diese wurden nämlich vor allem in demokratischen Hochburgen abgegeben, darunter die Metropole Philadelphia. Laut dem US-Nachrichtensender CNN lag Trump noch um rund 90.000 Stimmen vorne, während 326.000 Stimmen noch auszuzählen waren. Beobachter hielten es daher für möglich, dass Biden den Amtsinhaber in der Endabrechnung noch überholen kann. Sollte ihm das gelingen, wäre das Rennen um die US-Präsidentschaft gelaufen.

Boockvar sagte, dass die Stimmen von Soldaten und Auslandsbürgern noch bis Dienstag ausgezählt werden. Zugleich betonte sie, dass die Zahl nach dem Wahltag eingelangter Briefwahlstimmen "wesentlich geringer" sei als man erwartet habe. Mit Blick auf entsprechende Vorwürfe des Trump-Lagers meinte die demokratische Politikerin, sie wisse nichts von aktuellen Betrugsvorwürfen.

5.11.2020: 18:22: Immer mehr Wahlkarten ausgezählt, Rennen bleibt eng, aber Biden hat gute Chancen auf Wahlsieg. Sechs Bundesstaaten sind noch offen.

Zwei Tage nach der Präsidentschaftswahl in den USA hat Herausforderer Joe Biden gute Chancen auf einen Wahlsieg, für Amtsinhaber Donald Trump sind sie dagegen deutlich geringer. In den noch nicht entschiedenen Bundesstaaten Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Nevada zählten Wahlhelfer rund um die Uhr Stimmen aus. Zu teilweise gewaltsamen Protesten kam es am Mittwochabend in New York, Portland, Detroit, Chicago und Philadelphia.

Ein Sieg in nur noch einem Staat würde Biden reichen für die erforderliche Mehrheit von 270 Stimmen in der Wahlversammlung (Electoral College). Trump benötigt eine Mehrheit in allen vier Staaten - falls sich in Arizona das bisherige Ergebnis für Biden bestätigen sollte. In mehreren Staaten schickte Trumps Wahlkampfteam Anwälte mit Klagen los, um mit juristischen Mitteln die drohende Niederlage zu verhindern.

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP und des TV-Senders Fox News hat Biden bisher die Stimmen von 264 Wahlleuten sicher. Andere Medien wie der Sender CNN und die "New York Times" sahen Biden erst bei 253 Stimmen. Grund dafür ist, dass sie den Staat Arizona noch nicht für entschieden halten. Derzeit stellte sich die Situation nach Erhebungen der Nachrichtenagentur AP und des Instituts Edison Research so dar:

PENNSYLVANIA (20 Stimmen für die Wahlversammlung):

Der Vorsprung für Trump ist mit zunehmender Auszählung von Briefwahlstimmen geschrumpft. Zuletzt waren es bei einem Auszählungsstand von schätzungsweise 89 Prozent 50,5 Prozent für Trump und 48,2 Prozent für Biden. Das endgültige Ergebnis in diesem Bundestaat wird erst am Freitag feststehen. Ohne Pennsylvania kann Trump die Wahl nicht mehr gewinnen.

NORTH CAROLINA (15 Stimmen):

Auch in dem Ostküsten-Staat gibt es noch keine Entscheidung. Bei einem Auszählungsstand von schätzungsweise 95 Prozent lag Trump mit 50,1 Prozent vor Biden (48,7 Prozent). In North Carolina werden auch noch Briefwahlstimmen gezählt, die bis zum 12. November eingehen. Derzeit geht man davon aus, dass Trump diesen Bundesstaat gewinnt.

GEORGIA (16 Stimmen):

In dem Südstaat gibt es ein denkbar enges Kopf-an-Kopf-Rennen um die Mehrheit. Bei Auszählung von 96 Prozent der Stimmen führte Trump mit 49,6 Prozent, Biden kam vorläufig auf 49,2 Prozent. Vor allem Stimmen aus dem Großraum Atlanta waren noch zu zählen - traditionell eher eine Hochburg von Bidens Demokratischer Partei. Das Ergebnis in Georgia könnte noch am Donnerstag feststehen.

NEVADA (6 Stimmen):

Dort führte Biden bei einem Auszählungsstand von etwa 90 Prozent mit 49,5 Prozent vor Trump (48,5 Prozent). Derzeit geht man davon aus, dass Biden diesen Bundesstaat gewinnt.

In Arizona hielt das Trump-Lager am Donnerstag weiter die Hoffnung hoch, das Ergebnis für Biden noch kippen zu können. Die bei der Bekanntgabe von Ergebnissen sehr zurückhaltende AP hatte in Arizona bereits in der Wahlnacht eine Entscheidung für Biden gemeldet, ebenso der TV-Sender Fox. Am Donnerstag führte Biden bei einem Auszählungsstand von 86 Prozent mit 50,5 Prozent vor Trump mit 48,1 Prozent. Der Vorsprung ist in den vergangenen Stunden allerdings geschmolzen.

5.11.2020, 10:41: Nevada: Nächstes Update zu Wahlergebnis erst abends

Der Bundesstaat Nevada, der die US-Präsidentenwahl entscheiden könnte, will erst am Donnerstagabend österreichischer Zeit wieder frische Informationen zum Stand der Auszählung veröffentlichen. Die Behörden verwiesen am Mittwoch (Ortszeit) darauf, dass noch rechtzeitig per Post verschickte Stimmzettel gültig seien, die bis zum späten Nachmittag am 10. November eintreffen. Updates zum Stand des Rennens solle es ab Donnerstag täglich um 9.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MEZ) geben.

Gemäß dem aktuellen Stand der Auszählung führt der demokratische Herausforderer Joe Biden knapp vor Amtsinhaber Donald Trump mit 49,33 zu 48,69 Prozent.

Nach den bisherigen Berechnungen der Nachrichtenagentur AP auf Basis von Wählerbefragungen und erster Stimmenauszählungen in den Bundesstaaten kommt Biden insgesamt auf 264 der für einen Sieg nötigen Stimmen von 270 Wahlleuten. Nevada mit seinen sechs Wahlleuten könnte ihm eine Punktlandung bescheren.

In den Berechnungen von AP sind auch die Ergebnisse in Georgia, North Carolina und Pennsylvania noch offen. Biden reicht demnach der Sieg in einem weiteren Bundesstaat, Trump müsste sie alle gewinnen.

5.11.2020, 8:03: Zahlreiche Proteste

In den USA ist es in der Nacht auf Freitag wegen der unklaren Lage bei der Präsidentenwahl vielerorts zu Protesten gekommen. In Portland im Bundesstaat Oregon nahm die Polizei eigenen Angaben zufolge bei Demonstrationen zehn Personen fest und stellte waffentaugliches Material sicher. Gouverneurin Kate Brown aktivierte die Nationalgarde, um die "weitverbreitete Gewalt" einzudämmen. In New York City wurden bei Protesten nach Polizeiangaben 50 Personen festgenommen.

Auch in Atlanta, Detroit und Oakland kam es zu Demonstrationen. Bei den meisten Kundgebungen forderten die Teilnehmer, dass die Auszählung der Stimmen in den noch offenen Bundesstaaten fortgesetzt wird.

Der amtierende Präsident Donald Trump hat ein Ende der Auszählung gefordert und beansprucht den Wahlsieg für sich. Auf Trump entfallen laut CNN bisher 213 Wahlleute, für einen Wahlsieg sind mindestens 270 erforderlich. Der Kandidat der Demokraten, Joe Biden, kann demnach 253 Wahlleute für sich verbuchen. Offen ist das Ergebnis noch in Pennsylvania, Georgia, Arizona und Nevada. In allen vier Staaten liefern sich die Kontrahenten ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

5.11.2020, 0:30: Biden fehlt nur noch ein Staat auf den Sieg

Dem demokratischen Kandidaten Joe Biden fehlt nur noch ein Staat auf den Sieg bei der US-Präsidentenwahl. Biden konnte sich am späten Mittwochnachmittag (Ortszeit) auch Michigan mit seinen 16 Wahlleuten sichern, ergab eine Prognose der US-Nachrichtenagentur AP. Damit hält der Herausforderer bei 264 Wahlmännern, um sechs weniger als für den Sieg erforderlich. Amtsinhaber Donald Trump lag demnach bei 214 Stimmen.

4.11.2020, 22:30 Uhr: Biden: Bin klar auf dem Weg zum Wahlsieg

Demokrat Joe Biden zeigt sich siegessicher. Er erkläre zwar nicht, dass er die Wahl gewonnen habe, sagt der Herausforderer von Amtsinhaber Donald Trump. Aber wenn die Auszählung beendet sei, werde er als Sieger feststehen, sagte Biden in Wilmington (Delaware).

"Jetzt, nach einer langen Nacht des Zählens ist es klar, dass wir genug Staaten gewinnen, um 270 Wahlstimmen zu erreichen, die erforderlich sind, um die Präsidentschaft zu gewinnen." Er betonte dabei, dass er den Sieg noch nicht offiziell für sich reklamieren wolle. Doch sein Team glaube, dass er die Abstimmung gewonnen habe.

4.11.2020, 18:00 Uhr: Biden mit verbesserten Siegchancen - Langwierige Auszählung

Die Lager der Demokraten und Republikaner haben am Mittwochmorgen (Ortszeit) beide Optimismus ausgestrahlt, doch bei der Auszählung der noch offenen Stimmen besserten sich weiter die Chancen des Demokraten Joe Biden auf den Sieg. Er lag in Michigan und Wisconsin vorne. Zusammen mit Arizona und Nevada würde das zum Sieg reichen.

4.11.2020, 16:00: Biden bei absoluter Stimmenzahl weit vor Trump

Joe Biden hat nach vorläufigen Ergebnissen landesweit gut 2,6 Millionen Stimmen mehr erhalten als Amtsinhaber Donald Trump - diese absolute Zahl der Stimmen ist aber nicht entscheidend für das von den Mehrheiten der Einzelstaaten bestimmte Rennen um das Weiße Haus, weil die Wahl durch die Elektorenstimmen entschieden wird. Hier rangiert Biden aktuell bei 224 Wahlmännern, Trump kommt auf 213. 

Der Leiter des Statistikportals "FiveThirtyEight", Nate Silver, äußerte auf Twitter die Erwartung, dass Biden auch die bisherige Höchstzahl von absoluten Stimmen bei einer US-Präsidentschaftswahl übertreffen wird. Diesen bisher höchsten Wert erzielte Barack Obama bei seiner ersten Wahl 2008 mit rund 69,5 Millionen Stimmen.

4.11.2020, 15:45: Donald Trump wittert vermeintlichen Wahlbetrug

Donald Trump wundert sich auf Twitter, dass es für ihn aktuell knapp wird, obwohl er in der Nacht noch vornegelegen hatte. Das findet der noch amtierende US-Präsident "very strange".

Ein anderer Tweet, in dem Trump schrieb dass die Demokraten den Wahlsieg "stehlen" wollen, wurde von Twitter ebenfalls als irreführende Falschinformation geflaggt. 

4.11.2020, 14:30: Potenziell entscheidende Staaten: Wahlleute, Fristen

Ein Überblick über die wichtigsten "Battleground States", die den Ausgang der Wahl entscheiden werden:

PENNSYLVANIA (20 Wahlmänner): Im Keystone State müssen noch Hunderttausende Briefwahlstimmen ausgewertet werden. Mit Poststempel vom Wahltag am 3. November dürfen in den meisten Bezirken noch bis zum Freitag (6. November) bei den Wahlbehörden eingehende Briefe angenommen werden. Ob es bis dahin schon ein klares Ergebnis gibt, ist offen. Derzeit liegt Präsident Donald Trump aufgrund der im Wahllokal abgegebenen Stimmen vorne. Während der Vorwahlen wurden fast überall im Staat noch eine Woche nach dem Wahltermin Briefstimmen gezählt. Die Deadline, bis zu der ausgewertet werden darf, ist der 23. November. Dann müssen alle Bezirke ihre Ergebnisse melden.

MICHIGAN (16 Wahlmänner): In Michigan dürfen Briefwahlstimmen erst seit kurz vor dem Schließen der Wahllokale ausgezählt werden. Das ist zu wenig Zeit, um alle innerhalb weniger Stunden berücksichtigen zu können. Die eher zu den Demokraten tendierenden Briefwähler verändern daher laufend das Bild. Das Endergebnis könne schon am Ende des Mittwochs (Ortszeit), allenfalls am Donnerstag vorliegen, erklärte die in Michigan für Wahlen zuständige Staatssekretärin Jocelyn Benson dem TV-Sender CNN.

WISCONSIN (10 Wahlmänner): In Wisconsin sollte die Auszählung schneller ablaufen. Gouverneur Tony Evers von den Demokraten prophezeite vor dem Wahl-Dienstag, dass spätestens im Laufe des Mittwochs das Ergebnis vorliegen sollte. Bei der Wahl 2016 stimmten die Bürger in Wisconsin, Michigan und Pennsylvania mehrheitlich für den Republikaner Trump.

GEORGIA (16 Wahlmänner): In den Bezirken, wo das Rennen zwischen Trump und Biden sehr eng ist, könnte sich die Auswertung noch bis Donnerstag ziehen. Allgemein erwartet wird, dass Trump seinen in der Wahlnacht angezeigten Vorsprung in dem südlichen Bundesstaat behält.

NORTH CAROLINA (15 Wahlmänner): Trotz eines hohen Auszählungsgrads ist auch North Carolina noch nicht entschieden. In dem Staat können noch bis zum 12. November eingelangte Briefwahlstimmen ausgewertet werden, daher wird es definitiv einige Tage Verzögerung bis zum Endergebnis geben. Unklar ist, ob die spät eingehenden Stimmen auch zahlreich genug sind, um etwas an der Führung von Trump ändern zu können.

NEVADA (6 Wahlmänner): In dem Wüstenstaat im Westen, zuletzt eine Bank für die demokratischen Kandidaten, ist der Ausgang ebenfalls noch nicht sicher. Bis zum 10. November dürfen eingehende Briefwahlstimmen mit Poststempel vom 3. November angenommen werden. Aktuell liegt Biden hauchdünn in Führung.

4.11.2020, 14:00: Was wir bisher über das Ergebnis wissen

Biden oder Trump: Wer wird siegen? Martin Staudinger und Siobhán Geets über falsche Umfragen, die ausgebliebene "blue wave" und den weiteren Zeitplan.

4.11.2020, 12:30: "It will be ugly"

Es könnte noch Tage dauern, bis das endgültige Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl feststeht. "Es wird dreckig werden", befürchten manche in den Reihen der Demokraten. Denn: Aktuell liegt Donald Trump in den entscheidenden Swing-States Pennsylvania, Wisconsin und Michigan in Führung. In diesen drei Staaten im Nordosten der USA werden aber immer noch die Briefstimmen ausgezählt. Die Demokraten rechnen damit, dass sie dadurch noch aufholen und Trump überholen können. Die Auszählung in diesen Staaten könnte aber noch Tage dauern, da - anders als in anderen Bundesstaaten - erst nach Schließung der Wahllokale begonnen wurde. Trump hat sich in einer ersten Rede aber schon zum Sieger in diesen Staaten erklärt und die Präsidentschaft für sich beansprucht. Herausforderer Biden ruft zur Geduld auf. Im Verlauf des heutigen Tages (mitteleuropäische Zeit) wird sich daher an der Pattsituation wohl nichts mehr ändern.

4.11.2020, 11:28: Super Tuesday #47 - Das große Warten

Noch ist unklar, ob der nächste Präsident Joe Biden oder nochmals Donald Trump heißen wird. Der Amtsinhaber hat sich weitaus besser geschlagen als erwartet. Bis ein Ergebnis feststeht, kann es aber noch Tage oder Wochen dauern.

4.11.2020, 10:59: Demokraten holen wieder Repräsentantenhaus, Dämpfer im Senat

Die Demokraten werden bei den Kongresswahlen in den USA nach Prognosen der TV-Sender NBC und Fox News ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen können. Ihre Hoffnungen, auch die Kontrolle im Senat zu erringen, bekamen aber zunächst einen schweren Dämpfer. Mehrere republikanische Senatoren, die als Wackelkandidaten galten, konnten ihre Sitze verteidigen. In anderen Staaten gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

4.11.2020, 9:54: Rendi-Wagner: Trump überschreitet Grenze

Kritik am Verhalten von US-Präsident Donald Trump übt SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. In seiner Wortmeldung Mittwoch Früh habe Trump den Demokraten Wahlbetrug unterstellt. "Er überschreitet damit ganz eindeutig eine demokratiepolitische Grenze, schürt Proteste", so Rendi-Wagner auf Twitter. Das sei "unwürdig und Anlass zur Sorge".

Trump hatte den Wahlsieg trotz noch laufender Auszählung für sich beansprucht und will eine weitere Auszählung der Stimmen vom Obersten Gerichtshof des Landes stoppen lassen. Aufgrund der noch anhaltenden Zählung der Briefwahlstimmen sprach er von angeblichem "Betrug an der Nation" und "am amerikanischen Volk".

4.11.2020, 9:01: Medien rufen Biden zum Wahlsieger in Arizona aus

Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP und anderen US-Medien hat der Demokrat Joe Biden den Staat Arizona mit elf Wahlleuten gewonnen. Der Swing State ging bei den Wahlen 2016 an den Republikaner Donald Trump.

4.11.2020, 8:47: Trump will Auszählung weiterer Stimmen stoppen

US-Präsident Donald Trump hat angesichts der andauernden Auszählung der Stimmen bei der US-Präsidentschaftswahl von "Betrug am amerikanischen Volk" gesprochen. Trump kündigte Mittwoch früh (Ortszeit) im Weißen Haus an, vor das Oberste US-Gericht zu ziehen, um eine weitere Auszählung der Briefwahlstimmen stoppen zu lassen. Zudem reklamierte er den Wahlsieg für sich, ohne Belege dafür zu liefern.

"Ehrlich gesagt, haben wir gewonnen", sagte er vor Anhängern im Weißen Haus - obwohl aus vielen wichtigen Bundesstaaten noch keine endgültigen Ergebnisse vorlagen. Nach bisherigem Stand sind laut Edison Research bisher auf Trump 213 Wahlleute entfallen und auf Joe Biden 220. Erforderlich für den Wahlsieg sind mindestens 270.

4.11.2020, 8:20: Twitter kennzeichnet Trump-Tweet

Ein Trump-Tweet zu angeblichem Wahl-"Diebstahl" wurde vom Social-Media-Dienst als "umstritten und möglicherweise irreführend" eingestuft.

4.11.2020, 7:21: Joe Biden tut sich schwer

Maggie Childs, US-Journalistin und Anhängerin der Demokraten, im Podcast mit Robert Treichler über den Kandidaten Biden, Texas und das enge Rennen um das Weiße Haus.

4.11.2020, 7:02: Trump gewinnt Florida, Ohio, Iowa

Der republikanische Amtsinhaber Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden haben sich bei der US-Präsidentschaftswahl ein knappes Rennen um die umkämpften Staaten geliefert. Biden ging zwar dank seiner Hochburgen an der West- und Ostküste mit 223 Wahlmännerstimmen in Führung, doch konnte Trump die wichtigen Swing States Florida, Ohio und Iowa gewinnen. Die Ergebnisse aus den Rostgürtel-Staaten verspäten sich unterdessen.

4.11.2020, 6:51: Biden sieht sich auf dem Weg zum Sieg

Der demokratische Kandidat Joe Biden hat sich angesichts des zähen Ringens bei der US-Präsidentenwahl optimistisch gezeigt, was seine Siegeschancen betrifft. "Ich fühle mich gut damit, wo wir sind", sagte Biden in der Nacht auf Mittwoch in einem kurzen Auftritt vor Anhängern in Wilmington. "Die Wahl ist nicht zu Ende, bis jede Stimme ausgezählt ist", verwies er auf die ausständigen Briefwahlstimmen.

Er blicke mit Optimismus auf Wisconsin, Michigan und Pennsylvania, sagte Biden mit Blick auf Zwischenergebnisse, die seinen Kontrahenten Donald Trump in den drei wichtigen Staaten in Führung zeigten. Biden äußerte sich, kurz nachdem die Nachrichtenagentur AP den Schlüsselstaat Florida dem republikanischen Amtsinhaber zugesprochen hatte, ebenso wie den symbolisch wichtigen Staat Ohio, der seit Jahrzehnten regelmäßig im Landestrend abgestimmt hat.

4.11.2020, 6:23: Enges Rennen zwischen Trump und Biden

Eine erste Einschätzung einer langen Wahlnacht des US-Experten Yussi Pick im Gespräch mit Robert Treichler.

4.11.2020, 06:20: Entscheidungsfaktor Latino-Votum?

Noch ist es zu früh, als dass man einen Sieger der US-Präsidentenwahl sicher vorhersagen könnte. Doch erste Wählerbefragungen vom Dienstag zeigen, dass einerseits wichtige Grundpfeiler der Basis des Amtsinhabers Donald Trump ins Wanken geraten. Andererseits schnitt er gleichzeitig bei der rasant wachsenden und damit immer wichtiger werdenden Wählergruppe der Latinos besser ab als vor vier Jahren.

Ausgerechnet bei weißen Männern und Senioren konnte Trump zumindest in einigen Bundesstaaten nicht so gut punkten wie 2016. Das ergeben Nachwahlbefragungen der Experten von Edison Research. Einige Wähler gaben an, zu Biden übergelaufen zu sein, auch wenn Trump unter dem Strich bei diesen Gruppen immer noch besser abschnitt als der Kandidat der Demokraten. In Georgia etwa stimmten sieben von zehn weißen Männern für Trump. 2016 waren es noch acht, als Trump gegen Hillary Clinton gewann. Ähnlich sieht es bei den Wählern aus, die 65 oder älter sind. Sechs von zehn wählten Trump, vor vier Jahren waren es sieben von zehn. In Virginia zeichnete sich ein ähnliches Bild ab.

4.11.2020, 05:45: Ergebnis verzögert sich

Heute wird es wohl kein finales Ergebnis mehr geben. Vor allem in Georgia verzögert sich die Auszählung der Briefwahlstimmen massiv, auch aus Nevada liegen noch keine Zahlen vor. Vor allem das Ergebnis aus der republikanischen Hochburg Georgia, die 16 Wahlmänner stellt, wurde mit Spannung erwartet. Umfragen hatten ein knappes Rennen vorausgesagt. Im Bundesstaat Michigan wird das Endergebnis der US-Präsidentschaftswahl vermutlich nicht vor Mittwochabend (Ortszeit) vorliegen.

Biden hält aktuell bei 209 Wahlmännern aus 15 Staaten (Illinois, Virginia, Maryland, Delaware, New Jersey, Connecticut, Rhode Island, Massachusetts, Vermont, New York, New Mexico, Colorado, Kalifornien, Oregon und Washington), Trump bei 118 Wahlmännern aus 18 Staaten (Oklahoma, Arkansas, Mississippi, Alabama, Kansas, Missouri, Tennessee, Kentucky, West Virginia, South Carolina, Wyoming, South Dakota, North Dakota, Nebraska, Louisiana und Indiana, Idaho, Utah).

4.11.2020, 04:30: Republikaner und Demokraten verlieren Sitze im Senat aneinander 

Gleichzeitig mit der Präsidentschaftswahl finden heute auch Senatswahlen in den Vereinigten Staaten statt. 35 der 100 Sitze stehen zu Wahl, davon wurden bisher 23 von Republikanern gehalten und 12 von Demokraten. Alle zwei Jahre wird ein Drittel des Senats neu gewählt. 

In Colorado hat der Demokrat John Hickenlooper den Republikaner Cory Gardner vom Senatssitz verdrängt, doch verlor im Gegenzug der Demokrat Doug Jones seinen Senatorensitz in Alabama an den republikanischen Ex-Football-Coach Tommy Tuberville.

Der bisherige Mehrheitsführer der Republikaner im US-Senat, Mitch McConnell, hat seinen Sitz in der Kongresskammer verteidigt. Die Demokraten hatten im traditionell republikanischen Bundesstaat Kentucky die ehemalige Pilotin Amy McGrath (45) mit hohen finanziellen Mitteln ins Rennen gegen McConnell (78) geschickt. Sie machen sich nach Umfragen vor der Wahl Hoffnungen, die Mehrheit im Senat zurückzugewinnen.

4.11.2020, 03:00: Biden führt knapp in republikanischer Hochburg Texas

Joe Biden führt leicht bei den Präsidentschaftswahlen am Dienstagabend nach ersten Teilergebnissen in dem traditionell roten Bundesstaat Texas. Nach Auszählung von fast 50 Prozent der Stimmen liegt Biden vor dem republikanischem Amtsinhaber Donald Trump um zwei Prozentpunkte. 

Die Ergebnisse können sich natürlich noch drehen. Im Jahr 2016 hatte Trump in Texas mit komfortablem Abstand auf seine damalige Kontrahentin Hillary Clinton gewonnen. Trump erreichte 52,2 Prozent, Clinton 43,2 Prozent.

4.11.2020, 02:40: Biden führt in den Swing States Ohio und North Carolina

Joe Biden ist im wichtigen Swing State Ohio in Führung gegangen. Nach Auszählung von gut zwei Fünftel der Stimmen lag Biden bei 55,2 Prozent, während der republikanische Amtsinhaber Donald Trump lediglich auf 43,6 Prozent kam. Vor vier Jahren hatte sich Trump in Ohio mit 51,3 zu 43,2 Prozent klar gegen die Demokratin Hillary Clinton durchgesetzt. Ohio gilt als Trendstaat, das Wahlergebnis hier deckt sich meist mit dem bundesweiten Ergebnis. 

In North Carolina kommt Biden nach Auszählung von 60 Prozent der Stimmen auf 54 Prozent, während der republikanische Amtsinhaber Donald Trump bei 44,9 Prozent liegt. North Carolina stellt 15 Wahlmänner bei der US-Präsidentschaftswahl und war 2016 von Trump gewonnen worden.

Donald Trump führt indes in Florida, dort liegt er aktuell nach Auszählung von fast 90 Prozent der Stimmen mit 50,3 zu 48,6 Prozent vor seinem Herausforderer.

4.11.2020, 02:30: Weitere vier Staaten für Trump, sechs weitere für Biden

Donald Trump konnte erwartungsgemäß die vier Staaten Oklahoma (7 Wahlleute), Tennessee (11), Alabama (9) und Mississippi (6) für sich gewinnen. Das meldete die Nachrichtenagentur AP auf Grundlage von Wählerbefragungen und ersten Stimmenauszählungen. Damit sicherte sich Trump weitere 33 Stimmen für das Electoral College.

Joe Biden gewann unterdessen wenig überraschend sechs weitere traditionell demokratische Bundesstaaten. Auf sein Konto gehen Delaware (3 Wahlleute), Maryland (10), Massachusetts (11), New Jersey (14), Illinois (20), Rhode Island (4) und die Bundeshauptstadt Washington D.C. (3). 

4.11.2020, 02:00: Die Kandidaten motivieren noch einmal ihre Wählerinnen und Wähler 

Während Joe Biden auf Twitter "Liebe ist stärker als Hass. Geht wählen, bevor die Wahllokale schließen!" auf Twitter schreibt, twittert Donald Trump sehr optimistisch in Großbuchstaben: "Im ganzen Land sieht es sehr gut für uns aus. Danke!"

4.11.2020, 01:30: Knappes Rennen in Florida

Erste Teilergebnisse der Präsidentschaftswahl im wichtigen Swing State Florida deuten auf ein äußerst knappes Rennen zwischen dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump und seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden hin. Nach Auszählung von zwei Fünftel aller Stimmen lag Trump bei 50,1 Prozent, Biden bei 49 Prozent. Während immer weitere Sprengel in Florida ausgezählt werden, liegen abwechseln Joe Biden und Donald Trump vorne. 

4.11.2020, 01:30: Trump holt Indiana und Kentucky, Biden Vermont und Virginia

Die ersten Vorhersagen bei den US-Präsidentschaftswahlen am Dienstagabend (Ortszeit) sind eingelangt. Nach Berechnungen des Edison Research Institut und der Nachrichtenagentur AP konnte Amtsinhaber Donald Trump die traditionellen Republikaner-Hochburgen Indiana (11 Wahlleute) und Kentucky (8) holen. Sein demokratischer Kontrahent Joe Biden gewann dagegen laut Fox News und AP erwartungsgemäß die beiden Bundesstaaten Vermont (3) und Virginia (13).

4.11.2020, 00:00:  Erste Wahllokale in Kentucky und Indiana geschlossen

Die Wahlnacht in den USA hat begonnen. In den Staaten Kentucky und Indiana haben am Dienstag um 18.00 Uhr Ortszeit (00.00 Uhr MEZ) die ersten Wahllokale geschlossen. Die beiden Staaten mit gemeinsam 19 Wahlmännerstimmen gelten als sichere republikanische Hochburgen. Prognosen wird es aber erst geben, wenn um 1.00 Uhr MEZ die letzten Wahllokale in den Staaten schließen. Zu diesem Zeitpunkt ist dann auch Wahlschluss in South Carolina, Vermont, Virginia und Georgia.

3.11.2020: Joe Biden – Kann dieser Mann Amerika retten?

Joe Biden hat viele Schwächen: Er verplappert sich regelmäßig. Er neigt zu politischen Fehltritten. Mit 77 gehört er nicht gerade der Generation Zukunft an. Und er hat auch keine klare Botschaft. Warum er trotzdem der Richtige ist, um Donald Trump abzulösen.

3.11.2020: Tag der Entscheidung

Bis kurz vor der Öffnung der Wahllokale in den USA haben sich Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden gegenseitig mit harten Bandagen angegriffen. Trump bezeichnete Biden als "korrupten Politiker", der die Wirtschaft in eine "tiefe Depression" stürzen würde. Biden warf Trump vor, bei der Eindämmung der Pandemie völlig versagt zu haben. Beide Kandidaten erklärten die Abstimmung zu einer Schicksalswahl und zeigten sich siegessicher.

Trump spalte die Nation und "spielt Amerikaner gegeneinander aus", sagte Biden am Montag (Ortszeit). Trump sei der "korrupteste" und "rassistischste" US-Präsident der Geschichte, so Biden.

Die US-Bürger waren aufgerufen, am Dienstag den Präsidenten, die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der 100 Mandate im Senat neu zu bestimmen. Zudem gab es in vielen US-Staaten auch örtliche Abstimmungen. Mit ersten Ergebnissen war nicht vor Mittwoch in der Früh mitteleuropäischer Zeit zu rechnen.

Schon vor dem Wahltag hatten fast 100 Millionen US-Bürger per Brief oder in im Voraus geöffneten Wahllokalen abgestimmt, wie das "U.S. Elections Project" berichtete. Das entsprach rund 70 Prozent der im Jahr 2016 bei der Präsidentenwahl abgegebenen Stimmen.

Trump (74) bewirbt sich um eine zweite und verfassungsgemäß letzte Amtszeit, der frühere Vizepräsident Biden (77) will ihn ablösen. Eines der wichtigsten Themen bei den Wahlkampfauftritten der Kandidaten am Montag war der Umgang mit der Corona-Pandemie. Trump warf Biden vor, die USA mit neuen Corona-Auflagen in einen "Gefängnisstaat" verwandeln zu wollen. "Eine Stimme für Biden ist eine Stimme für Lockdowns, Entlassungen und Elend", sagte Trump vor Anhängern im Bundesstaat Michigan.

Biden hat keine neuen Lockdowns angekündigt, sondern versprochen, im Falle seines Wahlsieges bei der Bekämpfung der Pandemie auf Wissenschafter zu hören. "Wenn ich zum Präsidenten gewählt werde, werden wir Covid unter Kontrolle bekommen", versprach Biden vor Anhängern in Pennsylvania. "Es ist Zeit, dass Donald Trump seine Koffer packt und nach Hause geht", sagte Biden weiter.

Trump behauptet täglich, die USA hätten die Corona-Pandemie fast überstanden und es sei Zeit, alle Auflagen zu lockern, damit sich die Wirtschaft wieder voll erholen könne. Die Zahl der Neuinfektionen ist aber zuletzt wieder deutlich angestiegen, im Schnitt auf rund 80.000 pro Tag. Nach Daten der Universität Johns Hopkins gibt es in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, bisher rund 9,3 Millionen bestätigte Infektionen. Mehr als 231.000 Menschen sind nach einer Infektion gestorben - mehr als in jedem anderen Land der Welt.

In den letzten Tagen des Wahlkampfs konzentrierten sich beide Kandidaten auf Swing States wie Pennsylvania, Michigan und Florida, bei denen nicht feststeht, ob aller Erfahrung nach der Kandidat der Republikaner oder der Demokraten klar siegen wird. Trump liegt in Umfragen sowohl landesweit als auch in mehreren Swing States hinter Biden. Seine Wiederwahl ist dennoch nicht ausgeschlossen, zumal aufgrund des Wahlsystems auch der Kandidat mit den meisten Stimmen unterliegen kann. Trump hat vor der Wahl nicht zugesagt, ob er das Resultat akzeptieren wird. Wegen der vielen erwarteten Briefwahlstimmen ist unklar, ob es noch in der Wahlnacht ein Ergebnis geben wird.

Trump behauptete zum Abschluss des Wahlkampfs erneut, dass die starke Zunahme der Abstimmung per Briefwahl zu Wahlbetrug führen könnte. Trump hat dafür keine stichhaltigen Beweise angeführt. Eine Entscheidung des Obersten Gerichts zu den Briefwahlfristen in Pennsylvania bezeichnet er als "sehr gefährlich". Die Entscheidung, die Auszählung von Briefwahlunterlagen noch bei Erhalt drei Tage nach der Wahl zu erlauben, werde zu "ungezügeltem und unkontrolliertem Betrug" führen, schrieb Trump auf Twitter. "Es wird zu Gewalt in den Straßen führen. Es muss etwas getan werden", schrieb er weiter. Twitter versteckte die Nachricht umgehend hinter einem Warnhinweis und schränkte die Möglichkeit der Weiterverbreitung des Tweets ein.

Bei einem Auftritt in Wisconsin wiederholte Trump seine Warnung. Ein Teil der Bevölkerung werde "sehr, sehr wütend" sein, sagte er mit Blick auf Pennsylvania. Trump hat wiederholt gefordert, der Sieger müsse noch in der Wahlnacht klar verkündet werden. Seine Forderung - für die es keine rechtliche Grundlage gibt - nährte Befürchtungen, dass sich Trump womöglich vorzeitig zum Sieger erklären könnte.

Wegen der Pandemie haben in den USA viel mehr Menschen per Briefwahl abgestimmt. Die Auszählung jener Stimmen ist aber komplizierter als die der regulären Stimmen aus den Wahllokalen. Die Verantwortlichen in Pennsylvania etwa haben daher gewarnt, dass sich die Auszählung bis Freitag hinziehen könnte. Trump hat signalisiert, dass er sich vor Gericht gegen eine Verzögerung wehren könnte. Umfragen legten nahe, dass die in den Wahllokalen abgegebenen Stimmen eher zugunsten Trumps ausfallen würden, Briefwahlstimmen eher für Biden.

Bidens Kampagne setzte zum Abschluss des Wahlkampf noch auf die Anziehungskraft von Popstars: Bidens Vize-Kandidatin Kamala Harris trat in Pennsylvania mit dem Sänger John Legend auf, Biden mit der Sängerin Lady Gaga. Auf Instagram warb unter anderem auch Weltstar Beyoncé für die Demokraten. In einem Post an ihre 155 Millionen Follower zeigte sich die R&B-Sängerin unter anderem mit einer Gesichtsmaske mit der Aufschrift "Biden - Harris".

Der US-Präsident wird nicht direkt gewählt. Der Wahlsieger in einem Staat gewinnt dort die Stimmen der Wahlleute. Diese wählen dann im Dezember den Präsidenten. Um die Wahl zu gewinnen, braucht ein Kandidat mindestens 270 Stimmen. Im umkämpften Pennsylvania beispielsweise geht es um 20 Wahlleute. Ebenfalls mit Spannung werden die Ergebnisse aus Florida erwartet, wo es um 29 Stimmen geht und Umfragen auf ein sehr knappes Ergebnis schließen lassen. Insgesamt gibt es etwa ein Dutzend Staaten, in denen die Wahl letztlich entschieden werden dürfte.

In den USA fällt am Dienstag die Entscheidung, ob das mächtigste Land der Welt weiterhin vom umstrittenen Rechtspopulisten Donald Trump (74) regiert wird. Bei der Präsidentenwahl wird der republikanische Amtsinhaber vom Demokraten Joe Biden herausgefordert. In den Umfragen liegt der 77-jährige "Anti-Trump" klar vorne, doch ist es wegen der hohen Anzahl von Briefwahlstimmen unklar, ob der Sieger bereits in der Wahlnacht feststehen wird.

Wenn an der US-Ostküste um 06.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ) die ersten Wahllokale öffnen, wird die Mehrheit der Wähler ihre Stimme bereits abgegeben haben. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben in den vergangenen Wochen 95 Millionen Früh- und Briefwähler ihre Stimme bereits abgegeben, was fast 70 Prozent der Wahlbeteiligung des Jahres 2016 entspricht. Experten rechnen mit einer Rekordbeteiligung von rund 150 Millionen Wählern. Trump ist gegen das Instrument der Briefwahl und hat offen gelassen, ob er das Wahlergebnis anerkennen wird. Er hat sich zudem geweigert, eine friedliche Machtübergabe zu garantieren. Auseinandersetzungen vor Gerichten drohen, manche Beobachter befürchten sogar eine Verfassungskrise von historischem Ausmaß.

Die Präsidentenwahl findet indirekt statt. Für den Sieg sind mindestens 270 Wahlmännerstimmen erforderlich, die auf Basis der Ergebnisse in den 50 Staaten und dem Hauptstadtdistrikt Washington D.C. vergeben werden. Der stärkste Kandidat bekommt dabei alle Stimmen des jeweiligen Staates. Gewählt werden auch alle 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus sowie 35 der 100 Senatoren. Die Demokraten hoffen, die republikanische Mehrheit im Senat zu brechen und damit das gesamte Parlament unter ihre Kontrolle zu bringen.

Die US-Wahl im Live-Ticker:

2.11.2020: Was hat Donald Trump mit uns gemacht?

Die Ära Trump könnte bald vorbei sein. Doch der umstrittenste US-Präsident der Geschichte hat unser politisches Denken beeinflusst, ob wir das wollen oder nicht. Wie hat er uns und unser Bild der Demokratie verändert?

30.10.2020: Duell zwischen Trump und Biden im Wahl-Schlüsselstaat Florida

Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl haben sich Amtsinhaber Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten im umkämpften Schlüsselstaat Florida ein Wahlkampf-Duell geliefert. Während Trump in der Stadt Tampa im Westen Floridas ein baldiges Ende der Corona-Pandemie beschwor, warf Biden dem Präsidenten bei einem Auftritt in Broward County erneut einen verantwortungslosen Umgang mit der Krise vor.

Trotz der stark steigenden Zahl an Corona-Neuinfektionen versprach Trump seinen Anhängern, auf einen erneuten Lockdown zu verzichten. "Wir werden nie wieder einen Lockdown haben", sagte der Präsident, an dessen Seite auch First Lady Melania Trump auftrat. "Wir sind offen für Geschäfte."

Im Falle eines Wahlsiegs der Demokraten werde es dagegen kein normales Leben geben, sagte Trump weiter. "Sie werden Euch nichts erlauben." Dass er selbst eine Corona-Infektion überstanden habe, zeige, dass das Virus besiegbar sei. "Wisst Ihr, unterm Strich ist es so: Ihr werdet wieder gesund."

Gemessen an den absoluten Fallzahlen sind die USA das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Mehr als 228.000 Menschen starben in den Vereinigten Staaten bereits an den Folgen der Viruserkrankung Covid-19. Im Wahlkampf ist die Krise zentrales Thema - Bidens Demokraten werfen dem Republikaner Trump vor, die Kontrolle über das Virus verloren zu haben.

29.10.2020: Nach Entscheidungen des Obersten Gerichts: Stimmzettel in zwei US-Staaten dürfen nach Wahltermin ankommen

Das Oberste Gericht der USA lässt in zwei wichtigen US-Staaten per Post abgeschickte Stimmzettel zählen, die nach dem Wahltermin am 3. November eintreffen. In Pennsylvania sollen die Briefwahlunterlagen noch gelten, wenn sie bis zu drei Tage später eintreffen. In North Carolina sind es sogar neun Tage. Das Oberste Gericht ließ diese Entscheidung in Kraft. Präsident Donald Trump und die Republikaner wollen, dass nur bis zum 3. November zugestellte Stimmzettel gezählt werden.

Angesichts der Corona-Pandemie wählen deutlich mehr US-Amerikaner als sonst per Brief. Zugleich ist unter anderem nach Sparmaßnahmen bei der US-Post unklar, wie lange die Briefe brauchen könnten. Gestritten wird bereits in mehreren US-Staaten, weitere Verfahren könnten folgen. Es ist wahrscheinlich, dass das Oberste Gericht das letzte Wort hat.

Pennsylvania und North Carolina gehören zu den umkämpften Staaten, die die Wahl entscheiden könnten. In Pennsylvania geht es um 20 Wahlleute, in North Carolina um 15. Für den Sieg bei der Präsidentenwahl muss man auf 270 Stimmen von Wahlleuten kommen.

Bei den Entscheidungen des Obersten Gerichts zu den Fällen geht es um komplexe Abwägungen, ob Behörden der US-Staaten oder örtliche und Bundes-Gerichte über Fragen rund um die Wahl entscheiden dürfen.

Laut Umfragen greifen die Demokraten, die Trumps Herausforderer Joe Biden unterstützen, eher zur Briefwahl als Republikaner. Zugleich bieten viele US-Staaten die Möglichkeit an, schon vor dem 3. November in einem Wahllokal abzustimmen oder ihre Stimmzettel in Sammelboxen einzuwerfen.

Die frisch ernannte Richterin Amy Coney Barrett hielt sich aus beiden Entscheidungen heraus. Sie habe nicht genügend Zeit gehabt, sich in die Unterlagen einzuarbeiten, sagte eine Sprecherin des Obersten Gerichts der "New York Times" am Mittwoch. Barrett war erst am Dienstag vereidigt worden. Die Demokraten, die mit dem Widerstand gegen ihre Berufung scheiterten, fordern generell, dass sie sich nicht an Entscheidungen zur bevorstehenden Präsidentenwahl beteiligt.

Präsident Trump hatte besonders betont, dass er den freien Sitz am Obersten Gericht gerade auch mit Blick auf mögliche Verfahren rund um die Stimmenauszählung vor dem Wahltermin am 3. November besetzen wollte. Die konservative Mehrheit im Obersten Gericht wuchs mit Barrett auf sechs der neun Sitze an.

28.10.2020: Erster Solo-Wahlkampfauftritt von Melania Trump

Bei ihrem ersten Solo-Wahlkampfauftritt vor der Wahl am Dienstag hat First Lady Melania Trump für eine Wiederwahl ihres Mannes geworben. "Donald ist ein Kämpfer. Er liebt sein Land, und er kämpft jeden Tag für Euch", sagte sie am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Atglen im US-Staat Pennsylvania, einem der Schlüsselstaaten. Die Präsidentengattin sprach den Hinterbliebenen der mehr als 225.000 Corona-Toten in den USA ihr Mitgefühl aus.

Indessen wurde die Webseite der Wahlkampagne von Donald Trump ist kurzzeitig gehackt, wie das Wahlkampfteam des Republikaners bestätigte. Die Hintergründe waren zunächst unklar. Am Dienstagabend erschien beim Klicken der Kategorie "Events" die Aussage: "Diese Seite wurde beschlagnahmt. Die Welt hat genug von den Fake-News, die täglich von Präsident Donald J. Trump verbreitet werden." Danach folgten unbelegte Anschuldigungen gegen die US-Regierung sowie gegen Donald Trump persönlich. Oben auf der Seite prangten die Logos der Bundespolizei FBI sowie des US-Justizministeriums.

27.10.2020: Amy Coney Barrett als Höchstrichterin bestätigt

Die konservative Juristin Amy Coney Barrett zieht ins Oberste Gericht der USA ein. Der US-Senat bestätigte die Kandidatin von US-Präsident Donald Trump am Montagabend Ortszeit. Anschließend wurde die 48-Jährige vereidigt. Die Entscheidung fiel mit den Stimmen von 52 republikanischen Mitgliedern des Senats, die 47 Demokraten und eine Republikanerin stimmten dagegen. Mit Barrett bekommen die Konservativen am Obersten Gericht die dominierende Mehrheit von sechs der neun Sitze.

23.10.2020: Trump und Biden lieferten gesittete letzte TV-Debatte

Zwölf Tage vor der US-Präsidentenwahl haben sich Amtsinhaber Donald Trump und sein Herausforderer Joe Biden das erwartete harte letzte TV-Duell geliefert. Während Biden am Donnerstagabend (Ortszeit) in Nashville vernichtende Kritik an Trumps Coronapolitik übte, versuchte der Präsident seinen Kontrahenten als korrupt darzustellen. Die Diskussion verlief gesitteter als das erste Debatte Ende September, die aufgrund ständiger Sticheleien Trumps ins Chaos abgeglitten war.

Nach vernichtender Kritik am chaotischen Rededuell, in dem sich Biden mit Kraftausdrücken gegen Trump verteidigt hatte, waren die Regeln für das Fernsehduell geändert worden. Um Unterbrechungen zu unterbinden, wurde nur das Mikrofon jenes Kandidaten eingeschaltet, der gerade am Wort war. Die Regeländerung wirkte offenbar: Die Kandidaten ließen einander ausreden und folgten weitgehend den Fragen der Moderatorin Kristen Welker. Ihre Missbiligung füreinander drückten sie eher mit einem Grinsen oder einem Kopfschütteln aus.

21.10.2020: Umfrage: Biden führt bei katholischen Wählern vor Trump

Unter katholischen Wählern in den USA hält Joe Biden zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen einen Vorsprung von zwölf Punkten vor Präsident Donald Trump. Laut einer Umfrage im Auftrag des privaten katholischen TV-Senders EWTN ist der Vorsprung von 52 zu 40 Prozent vom September fast gleich geblieben, berichtet die Kathpress am Mittwoch.

Während beide Kandidaten die Unterstützung von 90 beziehungsweise 92 Prozent der parteilich gebundenen Wähler haben, liegt Biden bei den Unabhängigen mit 44 zu 34 Prozent vorn. In den sogenannten Swing States liegen Biden und Trump näher beieinander. Zusammengenommen liegt der Demokrat Biden in Florida, Michigan, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin bei katholischen Wählern demnach im Schnitt vier Prozentpunkte vorn.

Die Kandidaten schenken katholischen Wählern besondere Aufmerksamkeit, weil sie mit einem Fünftel der Wählerschaft die größte einzelne Religionsgruppe in den USA stellen. Traditionell gilt die "katholische Stimme" als guter Indikator für den Wahlausgang, weil die Katholiken in der Vergangenheit fast immer mehrheitlich für den Sieger gestimmt haben. Biden ist praktizierender Katholik. Sollte er die Wahl am 3. November gewinnen, wäre er nach John F. Kennedy erst der zweite katholische Präsident der USA.

20.10.2020: Super Tuesday #44: Was passiert, wenn Trump verliert?

In fast allen Umfragen liegt Donald Trump hinter Joe Biden. Was passiert, wenn Trump verliert? Und welche Auswirkungen werden die weiteren Entwicklungen der Corona-Pandemie auf den Ausgang der Wahl haben? Robert Treichler, Siobhán Geets und Georg Hoffmann-Ostenhof im Super Tuesday-Podcast.

20.10.2020: Trump verspricht im Wahlkampf: Pandemie ist "bald vorbei"

US-Präsident Donald Trump hat seinen Anhängern ein baldiges Ende der Coronavirus-Pandemie in Aussicht gestellt. "Die Pandemie ist bald vorbei", sagte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im südwestlichen Bundesstaat Arizona. Die Menschen hätten es satt, dass Medien wie der liberale Sender CNN nur noch über die Pandemie sprächen, sagte Trump unter dem Jubel seiner konservativen Anhänger. "Die Leute haben die Pandemie satt. Wissen Sie das? Sie haben die Pandemie satt", sagte er.

19.10.2020: Trump will das Blatt mit immer schärferen Attacken auf Biden wenden

Gut zwei Wochen vor der Präsidentenwahl in den USA hat der Amtsinhaber Donald Trump die Angriffe auf seinen Herausforderer Joe Biden und dessen Familie verschärft. "Joe Biden ist und war immer ein korrupter Politiker", sagte Trump am Samstagabend in Janesville im Bundesstaat Wisconsin. "Die Biden-Familie ist ein kriminelles Unternehmen." Biden selbst hielt sich am Wochenende im Wahlkampf weitgehend im Hintergrund. Später am Sonntag sollte er in North Carolina auftreten.

16.10.2020: Trump und Biden bei konkurrierenden TV-Fragestunden

US-Präsident Donald Trump und sein demokratischer Herausforderer Joe Biden sind zeitgleich bei konkurrierenden TV-Fragestunden mit Wählern aufgetreten. Biden stellte sich in der Nacht auf Freitag Fragen von Wählern in Philadelphia, Trump war in Miami. Eigentlich sollten die Kandidaten in einer gemeinsamen Fernsehdebatte befragt werden.

15.10.2020: Biden und Demokraten sammelten Rekordbetrag von 383 Mio. $

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden und seine Partei sammelten im September rekordverdächtige 383 Millionen US-Dollar (325,96 Mio. Euro) für seine Bewerbung, was wahrscheinlich seinen finanziellen Vorteil gegenüber Präsident Donald Trump vor den Wahlen am 3. November vergrößerte. Die Kampagne hatte zum Monatsende für die letzten fünf Wochen des Rennens 432 Millionen US-Dollar in bar, sagte Kampagnenmanager Jen O'Malley Dillon auf Twitter.

Damit übertraf die Partei die 365 Millionen Dollar, die die Demokraten im August gesammelt hatten. "An jeden, der im letzten Monat ein paar Dollar beigesteuert hat: Danke", schrieb Biden auf Twitter. "Ich bin überwältigt", fügte er noch hinzu..

Biden hat in Umfragen seit Monaten einen deutlichen Vorsprung vor Trump, obwohl die Umfragen von Reuters / Ipsos ein etwas engeres Rennen in den umkämpften Bundesstaaten zeigen.

Die Trump-Kampagne hat ihre September-Summe noch nicht bekannt gegeben, aber im August zusammen mit dem Republikanischen Nationalkomitee 210 Millionen US-Dollar eingesammelt. Zum 31. August standen den Demokraten 466 Millionen US-Dollar für den Wahlkampf zur Verfügung, verglichen mit 325 Millionen US-Dollar für Republikaner.

14.10.2020: Wahlkampf um den Supreme Court

Drei Wochen vor der US-Wahl sprechen Martin Staudinger und Robert Treichler im Podcast über Trumps frühzeitige Rückkehr aus dem Krankenhaus und seine Wunschkandidatin für den freien Platz im Supreme Court, die konservative Richterin Amy Coney Barrett.

 

13.10.2020: Trumps Rückkehr auf Wahlkampfbühne - "Fühle mich so stark"

US-Präsident Donald Trump hat sich bei seiner Rückkehr auf die Wahlkampfbühne von seinen Anhängern im US-Staat Florida feiern lassen. "Ich fühle mich so stark", sagte Trump am Montagabend (Ortszeit) während seines rund einstündigen Auftritts in Sanford bei Orlando. Trumps Leibarzt Sean Conley hatte zuvor mitgeteilt, dass mehrere Corona-Schnelltests an "aufeinanderfolgenden Tagen" bei dem 74-Jährigen negativ ausgefallen seien.

10.10.2020: TV-Duell zwischen Trump und Biden am 15. Oktober abgesagt

Das zweite TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf zwischen Amtsinhaber Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden ist abgesagt worden. Die für den 15. Oktober vorgesehene Veranstaltung werde nicht ausgetragen, teilten die Organisatoren am Freitag mit. Sie wollen sich nun ganz auf die Vorbereitung der letzten Debatte konzentrieren, die für den 22. Oktober vorgesehen ist.

Die Organisatoren hatten beschlossen, das zweite Duell zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus virtuell auszutragen, nachdem Trump vor einer Woche mitgeteilt hatte, er sei positiv getestet worden. Die Kandidaten sollten von unterschiedlichen Orten aus zugeschaltet werden, statt wie eigentlich üblich gemeinsam auf einer Bühne zu stehen. Trump lehnte das neue Format ab und erklärte, er werde unter solchen Bedingungen nicht teilnehmen.

9.10.2020: Donald Trump – Sieben Gründe, ihn zu wählen

Wer auch immer letztlich das Rennen um das Weiße Haus gewinnt: Am 3. November werden wieder mehr als 50 Millionen US-Amerikaner für Donald Trump stimmen - und sie wissen auch, warum.

8.10.2020: Duell der Vize-Kandidaten: Harris griff beim Coronavirus an

In der einzigen TV-Debatte der Vize-Kandidaten vor der US-Präsidentenwahl hat Kandidatin Kamala Harris das Coronavirus zu einem zentralen Thema gemacht. "Das amerikanische Volk ist Zeuge des größten Versagens einer Regierung in der Geschichte unseres Landes geworden", sagte Harris in Salt Lake City auf einer Bühne mit Vizepräsident Mike Pence.

"Das amerikanische Volk hat Opfer bringen müssen wegen der Inkompetenz dieser Regierung." Pence konterte mit dem oft auch von Donald Trump vorgebrachten Argument, dass Maßnahmen seiner Regierung hunderttausende Menschenleben gerettet hätten.

Die Debatte verlief viel geordneter als das Duell von Trump und Herausforderer Joe Biden, das eine Woche zuvor im Chaos versunken war. Der Auslöser dafür war vor allem, dass Trump immer wieder Biden ins Wort fiel. Die Vize-Kandidaten unterbrachen einander kaum - auch weil Harris zwei Anläufe von Pence mit einem resoluten "Mr. Vizepräsident, jetzt rede ich" unterband. Dafür überzog Pence immer wieder die ihm zugeteilte Zeit. Er ließ sich auch von der Moderatorin - der Journalistin Susan Page von der Zeitung "USA Today" - nicht stoppen und redete einfach weiter.

Pence fiel auch damit auf, dass er mehrfach einfach die Fragen ignorierte und stattdessen die Botschaften platzierte, die er unterbringen wollte. So redete er bei einer Frage nach der Position zu Abtreibungen zunächst einmal darüber weiter, wie die Trump-Regierung Irans Top-General Qassem Soleimani mit einem Raketenangriff getötet hatte.

Beide Kandidaten wichen der Frage aus, wie ihre Absprachen mit den jeweiligen Präsidentschaftsanwärtern für eine Machtübergabe sind. Es ist ein wichtiger Punkt: Trump ist 74 Jahre alt und an Covid-19 erkrankt, Biden ist 77. Jeder der beiden wäre bei Amtsantritt im Jänner 2021 der älteste Präsident in der US-Geschichte. Moderatorin Page hakte nicht nach.

Genauso wenig beantwortete Harris die von Pence gestellte Frage, ob Biden und die Demokraten im Falle ihres Wahlsiegs und der Rückeroberung der Mehrheit im Senat das Oberste Gericht vergrößern würden. Die Republikaner versuchen gerade, die Juristin Amy Coney Barrett in das höchste US-Gericht zu bringen. Sie würde eine konservative Mehrheit im Gericht zementieren. Pence ging nicht darauf ein, ob Trump und er eine Wahlniederlage akzeptieren würden. "Ich denke, wir werden diese Wahl gewinnen", sagte der Vizepräsident. Trump liegt in landesweiten Umfragen deutlich hinter Biden zurück.

Harris betonte, dass Biden als Präsident die Steuerreform von Trump rückgängig machen würde. Pence erklärte daraufhin, dass dies Steuererhöhungen für die Wähler bedeuten würde. Harris versicherte: "Joe Biden wird für niemanden die Steuern erhöhen, der weniger als 400.000 Dollar im Jahr verdient." Harris sagte auch, dass eine Biden-Regierung "mit Stolz" wieder dem Pariser Klimaschutz-Abkommen beitreten würde.

Pence wich unterdessen der direkten Frage aus, ob er den Klimawandel für eine existenzielle Bedrohung halte. "Das Klima ändert sich, wir werden der Wissenschaft folgen", sagte er. Harris bezeichnete den Klimawandel als "eine existenzielle Bedrohung für uns als Menschen".

Pence griff mehrfach die politische Vergangenheit von Joe Biden als Vizepräsident von Barack Obama und US-Senator an. Unter anderem hielt er ihm vor, dass Jobs an China verlorengegangen seien und dass die Gesundheitsreform von Obama versagt habe.

Harris (55) und Pence (61) bestritten ihr rund 90-minütiges Duell auf etwa 3,7 Metern Distanz zueinander und zusätzlich getrennt von Plexiglasscheiben. Für die wenigen Zuschauer der Debatte vor Ort galt eine Maskenpflicht.

7.10.2020: Rekord-Wahlbeteiligung zeichnet sich ab

Die USA steuern auf eine rekordverdächtige Wahlbeteiligung zu. Vier Wochen vor dem Wahltag am 3. November haben bereits über vier Millionen Amerikaner ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Das sind 50 mal mehr als zum selben Zeitpunkt bei der Präsidentenwahl 2016.

Die Universität Florida erklärt, dass eine mögliche Ursache für die vielen Briefwähler die ausgeweiteten Möglichkeiten, per Post zu wählen, seien. Nach Hochrechnungen könnten sich rund 150 Millionen Amerikaner und damit 65% der Wahlberechtigten an der Wahl beteiligen. Das wäre die größte Beteiligung an einer Präsidentenwahl in den USA seit 1908.

7.10.2020: Coronavirus greift weiter in der US-Regierung um sich

Nach der Corona-Diagnose von Donald Trump greift das Virus in der US-Regierung um sich. Ein weiterer enger Berater des Präsidenten, Stephen Miller, wurde am Dienstag positiv getestet. "Es ist offensichtlich, dass es einen Ausbruch im Weißen Haus gab", räumte Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany ein. Ranghohe Generäle, darunter Generalstabschef Mark Milley, arbeiten laut Medien von zuhause aus, weil sie bei einer Besprechung dem Coronavirus ausgesetzt gewesen sein könnten.

+++ In unserem Super Tuesday-Podcast informieren Sie die profil-Redakteure Siobhán Geets, Martin Staudinger und Robert Treichler wöchentlich über die wichtigsten Entwicklungen im US-Wahlkampf. Jetzt reinhören auf allen Podcast-Plattformen! +++

 

 

6.10.2010: Warum Donald Trump bleibt [Podcast]

Martin Staudinger liest seinen Leitartikel: Auch wenn der amtierende US-Präsident die Wahl verlieren sollte – seine Anhänger und ihre Ideen verschwinden deswegen nicht so einfach.

6.10.2020: Virale Verschwörungen

Wie geht es Donald Trump? Der US-Präsident ist an Covid-19 erkrankt, doch sein wahrer Zustand bleibt im Dunklen. Klar ist schon jetzt: Die Diagnose hat eine neue Welle an Verschwörungstheorien losgetreten.

5.10.2020: Trump hat Klinik verlassen - Arzt gibt noch keine Entwarnung

Nach dreitägiger Behandlung wegen seiner Covid-Erkrankung hat US-Präsident Donald Trump das Walter-Reed-Militärkrankenhaus verlassen. Der Hubschrauber mit Trump an Bord hob am Montagabend (Ortszeit) von dem Krankenhausgelände in Bethesda nördlich von Washington ab. Trump hatte am Nachmittag auf Twitter angekündigt, ins Weiße Haus zurückzukehren. "Fühle mich wirklich gut!", schrieb der Präsident. Er ging vom Krankenhaus zur Fahrzeugkolonne, die ihn zum Hubschrauber brachte.

Trumps Leibarzt Sean Conley hatte am Nachmittag bei einer Pressekonferenz vor dem Krankenhaus gesagt, dass er voraussichtlich erst kommende Woche Entwarnung für den Krankheitsverlauf geben könne. "Wenn wir durch das Wochenende bis zum Montag kommen und sein Zustand genauso bleibt oder sich verbessert, dann können wir alle schließlich erleichtert aufatmen", sagte Conley. Es gebe aber nichts, was gegen eine Entlassung sprechen würde. Trump war am Freitagabend per Hubschrauber ins Walter-Reed-Krankenhaus geflogen worden.

In vier Wochen steht in den USA die Präsidentschaftswahl an. Trump kündigte am Montagabend auf Twitter an, dass er seinen wegen der Erkrankung ausgesetzten Wahlkampf bald wieder aufnehmen werde. Ein Sprecher sagte, er wolle am 15. Oktober zur zweiten Fernsehdebatte antreten.

Das Wahljahr wird von der Corona-Pandemie überschattet. Trump, der sich am 3. November seine zweite Amtszeit sichern will, werden wegen der vielen Toten in den USA schwere Versäumnisse im Umgang mit der Pandemie vorgeworfen. In den vergangenen Wochen hielt er Wahlkampfauftritte mit Tausenden Anhängern ab. Trumps Erkrankung richtete auf der Zielgeraden zur Wahl wieder ein Schlaglicht auf die Pandemie.

Trump returns to the White House after COVID hospital treatment

Nun schrieb der Präsident: "Haben Sie keine Angst vor Covid." Man dürfe nicht zulassen, dass das Coronavirus das eigene Leben dominiere. "Unter der Trump-Regierung haben wir einige wirklich großartige Medikamente und Kenntnisse entwickelt. Ich fühle mich besser als vor 20 Jahren!" Trump hat wiederholt Hoffnungen auf eine baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs geschürt.

Seit Beginn der globalen Krise sind in den USA mehr als 7,4 Millionen Ansteckungen nachgewiesen worden, mehr als 210 000 Menschen sind nach einer Infektion gestorben. Die Pandemie ist noch immer nicht unter Kontrolle. Selbst das Weiße Haus hat mit einem Ausbruch zu kämpfen, dessen Ausmaße erst nach und nach klarer werden. Mehrere Personen aus Trumps Umfeld haben sich angesteckt, darunter die First Lady, Trumps Wahlkampfmanager und eine seiner engsten Beraterinnen. Am Montag gab seine Sprecherin Kayleigh McEnany ihre Infektion bekannt.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) steigt bei Coronavirus-Infektionen das Risiko einer schweren Erkrankung ab 50 bis 60 Jahren stetig mit dem Alter an. Trump ist 74 Jahre alt. Als weitere Risikofaktoren gelten Vorerkrankungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht.

[Podcast] Super Tuesday #41: Katholizismus, Steuerbescheide und Wahlbetrug

Über das Ansehen der Katholiken in den USA und zunehmende Vorwürfe des Wahlbetrugs diskutieren Robert Treichler und Martin Staudinger im Super Tuesday-Podcast.

5.10.2020: 16 Tweets in 30 Minuten

Der mit Corona infizierte US-Präsident Donald Trump hat seine Aktivität auf Twitter wieder hochgefahren. Am frühen Montagmorgen setzte er innerhalb von einer Stunde insgesamt 18 Tweets ab, 16 davon innerhalb einer halben Stunde. Seine Nachrichten waren zum Großteil in Großbuchstaben verfasst und beinhalteten Aufrufe zur Wahl am 3. November und Argumente, die dabei seiner Ansicht nach für ihn sprechen.

Trump schrieb zum Beispiel: "Recht & Ordnung. Wählen!" oder "Stärkstes Militär aller Zeiten. Wählen!" Nach Bekanntwerden seiner Infektion mit dem Coronavirus am Freitag hatte der US-Präsident vergleichsweise wenig getwittert. Er sendete aber täglich eine Videobotschaft über seine wichtigste Kommunikationsplattform.

5.10.2020: Trump verließ für Kurzauftritt vor Anhängern Krankenhaus

Der mit dem neuartigen Coronavirus infizierte US-Präsident Donald Trump hat das Militärkrankenhaus Walter Reed kurzzeitig verlassen, um sich seinen Anhängern vor der Klinik zu zeigen. Aus einem schwarzen Geländewagen heraus winkte Trump am Sonntag (Ortszeit) seinen Fans zu. Zuvor hatte der Präsident die "Patrioten" auf der Straße in einem auf Twitter veröffentlichten Video gegrüßt. Gesundheitsexperten kritisierten Trumps Auftritt scharf.

Er wolle die "großartigen Patrioten" überraschen, "die wir draußen auf der Straße haben", sagte Trump in dem Video. Er habe "viel" über Covid-19 gelernt, sagte der Präsident weiter. Was er durchmache, sei "die wahre Schule" und eine "sehr interessante Sache".

Kurz nach der Veröffentlichung des Videos verließ ein Präsidentenkonvoi das Krankenhaus. Aus einem gepanzerten SUV winkte Trump, der eine Atemschutzmaske trug, jubelnden Anhängern zu, die Flaggen schwenkten und Plakate mit dem Bild Trumps in die Höhe hielten. Wenige Minuten später wurde Trump zurück in die Klinik gebracht.

Mediziner zeigten sich entsetzt über Trumps Auftritt. Das Risiko einer Corona-Transmission in dem Auto sei hoch, sagte der Leiter des Bereichs Katastrophenmedizin an der George-Washington-Universität, James Philipps. Er sprach von einer "verblüffenden Verantwortungslosigkeit".

Das Weiße Haus wies die Kritik zurück. Ein Sprecher sagte, es seien "angemessene" Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden, um sowohl Trump als auch seine Mitarbeiter zu schützen.

Mit dem wenige Minuten dauernden Auftritt wollte Trump offenbar auch Gerüchte zerstreuen, wonach sein Gesundheitszustand zwischenzeitlich deutlich schlechter war als vom Weißen Haus dargestellt. Trumps Leibarzt Sean Conley sagte am Sonntag, der Zustand des Präsidenten habe sich "weiter verbessert". Womöglich könne der 74-Jährige bereits an diesem Montag aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Zugleich räumte Conley ein, dass Trumps Sauerstoffwerte seit dem Auftreten der Symptome zweimal kurz gefallen seien. Auch sei Trump am Freitag mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt worden. "Wie bei jeder Krankheit gibt es Höhen und Tiefen", sagte Conley.

Zuvor hatte es aus Trumps Umfeld widersprüchliche Angaben zum Zustand des Präsidenten gegeben. Conley hatte bei einer Pressekonferenz am Samstag gesagt, Trump gehe es "sehr gut". Stabschef Mark Meadows sagte dagegen kurz darauf, der Zustand des Präsidenten sei "besorgniserregend" gewesen. Trump sei noch nicht auf einem eindeutigen Weg der Erholung.

In einem Interview mit dem Sender Fox News ruderte Meadows dann am Samstagabend zurück. Der Präsident habe seit Freitag früh "unglaubliche Fortschritte" gemacht. Auch sei die Situation nie so gewesen, dass an eine Übertragung der Amtsgeschäfte von Trump auf seinen Vize Mike Pence gedacht worden sei.

Laut Conley erhält Trump das entzündungshemmende Steroid-Medikament Dexamethason, das zur Behandlung schwerer Corona-Fälle verwendet wird. Außerdem erhalte der 74-jährige Präsident weiterhin das Mittel Remdesivir, das die Replikation des neuartigen Coronavirus verhindert. Trump waren auch acht Gramm eines noch nicht zugelassenen Antikörper-Cocktails des US-Pharmakonzerns Regeneron verabreicht worden.

Der Mediziner Vin Gupta von der Washington University sah in der Medikamentenkombination einen Hinweis auf eine vergleichsweise schwere Erkrankung des Präsidenten. Die Mittel würden nicht verabreicht, wenn keine Corona-bedingte Lungenentzündung vorliege, twitterte er. Er forderte, dass Röntgenaufnahmen von Trumps Brustkorb öffentlich gemacht werden müssten.

Unterdessen fiel die Zustimmung für den Präsidenten auf ein neues Tief: Eine Umfrage für das "Wall Street Journal" und den Sender NBC ergab für Trump eine Zustimmung von 39 Prozent, sein Herausforderer bei der Präsidentschaftswahl am 3. November, Joe Biden von den US-Demokraten, kam hingegen auf 53 Prozent.

Gleichzeitig wurde eine steigende Zahl von Infizierten im Umfeld des Präsidenten gemeldet, unter ihnen drei republikanische Senatoren, Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien und sein Wahlkampfberater Chris Christie, Trumps Ex-Beraterin Kellyanne Conway und die Vorsitzende der Republikanischen Partei, Ronna McDaniel.

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