Ist der globale Kunstmarkt noch bei Trost?

Die Weltlage ist verwirrend. Wie schaffen wir es, uns entspannt über strittige Probleme der Zeit zu unterhalten? Ein profil-Guide, Teil 20.

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Bei einer Auktion wurden unlängst für ein Gemälde von Leonardo da Vinci 450 Millionen Dollar bezahlt: Ist der globale Kunstmarkt noch bei Trost?

An sich schon. Wenn man bedenkt, wie viele Objekte zu durchaus bezahlbaren Preisen Tag für Tag durch Händlerhände gehen, erscheint er sogar eher gesund. Wie alle Märkte ist auch der Kunstmarkt eine Sache von Angebot und Nachfrage. Die absurden Spitzenpreise, die da und dort unter immensem Mediengetöse erzielt werden, sind erklärbar. Wenn einzelne Einkäufer mit nahezu unbeschränkten Ressourcen agieren, können eben fallweise auch hysterisch hohe Preise erzielt werden. Die Leonardo-Arbeit "Salvator Mundi" wurde nicht von einem Sammler, sondern von Museumsunternehmern gekauft, die den Louvre Abu Dhabi mit einem prestigereichen und durch den Verkaufspreis augenblicklich legendären Gemälde schmücken wollten. Dieses Auktionsergebnis wird ein Einzelfall bleiben, auch weil Alte Meister dieser Kategorie kaum je verkauft werden - und als Bemessungsgrundlage lediglich die eher fiktiven Versicherungswerte herangezogen werden können.

Sagen Sie: "Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, wird Picasso jetzt toben."

Sagen Sie nicht: "Ich finde den Gesichtsausdruck von Jesus auf dem Bild nicht so gelungen."

25 Fragen, um die Welt zu erklären: