Tag der Entscheidung: Die Jury hat getagt
23. September in Wien, 1030. Das retro moderne Apartment im The Hoxton Vienna, wird an diesem Vormittag trotz Siebzigerjahre-Look zum Ort großer Zukunftsfragen. Wie so vieles von Bedeutung, beginnt auch dieser Tag rund um die Kaffeemaschine, wo sich die ersten Grüppchen versammeln. Viele kennen sich vom Vorjahr, die Stimmung ist entspannt und die Sitzung der Expert:innen-Jury für den zeig profil award 2025 kann losgehen. Trotz lockerer Stimmung steht ein klarer Auftrag im Mittelpunkt: Aus weit über zweihundert eingereichten Projekten sollen die besten Ideen für Österreichs Zukunft ausgezeichnet werden.
Ein Preis für die Zukunft
Der zeig profil award rückt Initiativen ins Rampenlicht, die gesellschaftliche Relevanz mit Vision, Innovation und wirtschaftlichem Interesse verbinden. Nach 150 Einreichungen im Vorjahr sind es heuer fast 250 – ein sichtbares Zeichen, wie sehr das Format an Bedeutung gewonnen hat. Auffällig: Das Niveau ist gestiegen, die Projekte zeigen mehr Tragfähigkeit, mehr Mut, mehr klare Vision.
Die Kategorien, in denen die Preise vergeben werden, decken ein weites Spektrum ab und sind zugleich präziser als im Vorjahr gefasst: Demokratisches Miteinander, Gesundheit & Soziales, Innovation & Klima, Digitale Transformation, Traditionsunternehmen sowie Architektur & Design. Sechs Felder, die alle Antworten auf die entscheidenden Fragen unserer Zeit suchen.
Stimmenvielfalt am Tisch
Die Jury, die sich im The Hoxton zusammenfindet, ist so breit aufgestellt wie die Themen. Mit dabei sind Vertreter:innen der award-Partner:innen:
Wencke Hertzsch ist Leiterin des Büros für Mitwirkung der Stadt Wien, das seit einem Jahr neue Beteiligungsformen erprobt. Andrea Mühl bringt pharmazeutisches Know-how ein, während Alexandra Viehhauser als Marketingleiterin des Architekturzentrums im MuseumsQuartier die kulturelle Perspektive vertritt. Christoph Schuh, Kommunikationschef bei Austrian Power Grid (APG), ergänzt die Sicht einer Branche, die in Österreich zu den größten Investoren in Infrastruktur zählt. Katja Hoyer spricht für den Klima- und Energiefonds, der Städte, Mobilität und Energiezukunft mitgestaltet. Und Franz Brunner, Inhaber der Agentur BESPOKE und Berater von Julius Meinl, liefert die Brücke zwischen Markenführung und Unternehmertum.
Teil der Jury sind ebenso die Business Angels, die ihre Stimme gleichberechtigt einbringen und für die die Entscheidungen doppelt wichtig sind. Denn sie begleiten ausgewählte Projekte auch über den Award hinaus. Mit am Tisch sitzen Markus Ertler, Investor und Teil von Angels United, Markus Höfinger von 3TS Capital Partners, Markus Wagner von i5invest, Awi Lifshitz von weXelerate, Bernhard Fichtenthal von Venionaire Capital sowie Alexander Fazekas, Business Development Manager bei Conda Capital. Sie alle verbindet die Leidenschaft, junge Unternehmen und Ideen nicht nur finanziell, sondern auch mit Netzwerken und Erfahrung zu stärken.
Ein klarer Rahmen
Bevor die Diskussionen beginnen, werden die Spielregeln noch einmal erläutert. Die Projekte sind vorselektiert, die Vollständigkeit geprüft. Bewertet wird nach klaren Kriterien: Wirkung und gesellschaftlicher Impact, Relevanz, Skalierbarkeit, wirtschaftliche Tragfähigkeit. Zusätzlich floss das Ergebnis des öffentlichen Votings ein, das wenige Tage zuvor abgeschlossen wurde, als Stimmungsbild, nicht als endgültige Entscheidung.
Besonders praktisch: Ein digitales Voting-Tool, auf das die Jury per personalisiertem QR-Code zugreifen konnte. So ließen sich Favoriten rasch markieren, ohne den Überblick zu verlieren.
Diskussionen mit Herz und Verstand
Dann geht es ans Eingemachte. Die Jury verteilt sich im Haus: Einige setzen sich mit Laptops in die helle Lobby, andere diskutieren im Flur oder in der Kaffeeküche. Trotz der entspannten Umgebung geht es inhaltlich mitunter hitzig zu. „Demokratisches Miteinander“ bedeutet in diesem Fall nicht, dass sofort Einigkeit herrscht. Im Gegenteil: Unterschiedliche Ansätze und Fragen werden diskutiert: Was zählt mehr – globale wirtschaftliche Tragfähigkeit oder der soziale Gedanke?
Mehrfach kommt es zu knappen Abstimmungen. In manchen Kategorien kristallisiert sich das Siegerprojekt rasch heraus, in anderen gibt es mehr Diskussionsbedarf. Dann wird erneut verhandelt, abgewogen, plädiert. Dass es dabei emotional zugeht, ist Teil des Prozesses. Am Ende steht jedoch in allen sechs Kategorien ein Gewinnerprojekt fest, getragen von breiter Zustimmung.
Der nächste Schritt
Für die Jury ist mit der Entscheidung der erste Teil geschafft. Für die Business Angels fängt die Reise aber gerade erst an. Die ausgewählten Projekte werden sogleich in der Runde besprochen und nach Kompetenzen und Mehrwert zugeteilt. Jedes Gewinnerprojekt darf sich auf Unterstützung und Mentoring eines erfahrenen Experten freuen. Die Business Angels begleiten die Finalist:innen, ermöglichen Kooperationen, knüpfen neue Netzwerke und teilen Know-how.
In wenigen Wochen wird sichtbar, welche Visionen, Ideen und Initiativen sich durchgesetzt haben, nämlich am 15. Oktober bei der feierlichen award-Verleihung in Wien.
The Hoxton Vienna als Bühne für Austausch
Dass die Jury-Sitzung im The Hoxton stattfand, passte doppelt: Das Hotel ist bekannt für Räume, die Begegnung ermöglichen und Kreativität fördern. Im „Apartment“, einem Meeting-Space mit offener Pantry-Küche, Wohnzimmer-Vibes und warmen Materialien, entsteht eine inspirierte Atmosphäre. Die Verbindung aus Tradition und Innovation, aus Design und Gemütlichkeit macht die Location zum idealen Ausgangspunkt für engagierte Diskussionen und Begegnung.