Musikerin Mitski: Rock-Heldin mit Verantwortungsgefühl
Aufgedreht

Neue Songs der US-Musikerin Mitski: Wir sind die Zukunft

Neues von Mitski: Wie Indie-Rock-Musikerinnen mit alten Denkmustern brechen.

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Die Sache mit der Rockmusik ist paradox bis schwierig: Alle paar Jahre muss sie gerettet werden, weil sie sich, gefangen zwischen alten Denkmustern und breitbeinigen Codes, mal wieder selbst zu Grabe getragen hat. Dabei gibt es kaum was Schöneres als das Pop-Triumvirat aus Gitarre, Schlagzeug und Bass – angereichert vielleicht noch mit Synthesizer-Spielereien. Seit Jahren sind es junge Künstlerinnen, die für neue Akzente und Euphorie sorgen (die britischen Bubenrocker Idles bestätigen nur die Regel). Denn: Bereits der ewige Jugendheld und Rock-Feminist Kurt Cobain kritzelte Anfang der Neunziger ein tröstliches Zukunftsszenario in sein Tagebuch: „I like the comfort in knowing that women are the only future in rock and roll.“

Jetzt aber rein in den Indie-Rock-Spätherbst 2021: Nach den neuen Alben von St. Vincent, Japanese Breakfast, Courtney Barnett und Snail Mail legt nun auch Mitski Miyawaki neue Songs vor. Die 31-jährige US-Musikerin mit japanischen Wurzeln dekonstruiert in ihrem Werk nicht nur den American Dream, sie singt in „Working for the Knife“ auch von der Verantwortung, die mit ihrem neuen Heldinnen-Status einhergeht. Am 4. Februar erscheint ihr sechstes Album „Laurel Hell“ – ein erstklassiger Grund, sich auf 2022 zu freuen.

Von RAF Camora über "Squid Game" bis Adele: Alle Aufgedreht-Kolumnen lesen Sie unter profil.at/aufgedreht.

Jetzt auf Spotify: Die Songs der Woche von Lena Leibetseder und Philip Dulle in der Aufgedreht-Playlist. Jeden Freitag neu.

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.