Ukrainische Rapperin Alyona Alyona
Aufgedreht

Krieg in der Ukraine: Streamen gegen Putin

Warum die Popwelt jetzt Farbe bekennen muss.

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Die Forderung ist klar und nachvollziehbar: Um auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufmerksam zu machen, wollen ukrainische Künstlerinnen und Künstler die Cover-Artworks ihrer Alben auf Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple Music ändern, um so Informationen zum Vorgehen des russischen Aggressors zu verbreiten. „Während ihr euch dieses Lied anhört, sterben Ukrainer:innen durch russische Attacken“ soll auf Englisch und Russisch vor blau-gelbem Hintergrund stehen.

Die Nachricht ist bewusst auch auf Russisch formuliert, denn Aktivistinnen wie die ukrainische Rapperin Alyona Alyona wollen damit insbesondere ihre Fans in Russland erreichen. Nun haben die Streaming-Riesen der Forderung aber eine Absage erteilt. Mit fadenscheinigem Grund: Keine politischen Botschaften sollen die digitalen Pop-Landschaften kontaminieren. Diese „No politics“-Devise ist seit jeher auch beim größten Trash-Pop-Fest der Welt, dem Eurovision Song Contest, Gesetz. Ob es auch heuer umsetzbar sein wird, ist fraglich. Der ukrainische ESC-Act, die Folk-Rap-Gruppe Kalush Orchestra, steht in diesen Tagen an der Front und kämpft; ihr Song „Stefania“ hat sich inzwischen zum Protestsong und zur Anti-Kriegs-Hymne entwickelt. Es wird ernst. Auch in der Popmusik.

 

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Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.

Lena Leibetseder

Lena Leibetseder

ist seit 2020 im Online-Ressort bei profil und Teil des faktiv-Teams. Schreibt über Popkultur und Politik.